(GRS 280) VSG: Untersuchungen zum menschlichen Eindringen in ein Endlager (AP 11)

Thomas Beuth (GRS), Bruno Baltes, Wilhelm Bollingerfehr (DBETEC), Dieter Buhmann (GRS), Frank Charlier (nse), Wolfgang Filbert (DBETEC), Klaus Fischer-Appelt (GRS), Jörg Mönig (GRS), Andre Rübel (GRS), Jens Wolf (GRS)

Mit der Frage der Langzeitsicherheit eines Endlagersystems ist untrennbar die intensive fachliche Auseinandersetzung mit zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Standortes und des Endlagersystems z. B. durch klimatische, geologische, abfall- und endlagerinduzierte Abläufe verbunden. Dabei sind vor allem solche Entwicklungsmöglichkeiten zu betrachten, die das Potenzial aufweisen, den angestrebten, möglichst weitgehenden, sofortigen und dauerhaften Einschluss der radioaktiven Abfälle in einem ausgewiesenen Bereich um die Grubenbaue des Endlagerbergwerks im Salzgestein, der als einschlusswirksamer Gebirgsbereich (ewG) bezeichnet wird, zu beeinträchtigen.
Aus diesem Grund wird auf Basis einer systematischen Analyse relevanter Einflussfaktoren eine begrenzte Anzahl schlüssiger Zukunftsbilder entworfen. Dies geschieht mit Hilfe einer Szenarienentwicklung. Das Ziel ist die Identifizierung, ausführliche Beschreibung und Auswahl von möglichen Szenarien zur zukünftigen Entwicklung des Endlagersystems, die für eine zuverlässige Beurteilung der Sicherheit eines Endlagers nach dessen Stilllegung relevant sind. Szenarien stellen denkbare zukünftige Entwicklungen des Endlagersystems dar. Sie können auch nur für einen bestimmten Zeitbereich in der Zukunft plausibel sein und nur einen Teil des Endlagersystems betreffen. Die Gesamtheit der in der Szenarienentwicklung abgeleiteten Szenarien soll die Ungewissheiten bezüglich der tatsächlichen zukünftigen Entwicklung des Endlagersystems abdecken /BEU 12/. Eine Sonderstellung bei der Szenarienentwicklung nehmen mögliche Entwicklungen durch zukünftige menschliche Aktivitäten am Standort ein. Im Hinblick auf die Entwicklung eines Endlagersystems sind dabei insbesondere solche Handlungen wie das menschliche Eindringen in den ewG zu berücksichtigen, die das Potenzial haben, den Einschluss der radioaktiven Abfälle zu gefährden. Dazu hat der Arbeitskreis „Szenarienentwicklung“ das Positionspapier „Behandlung des menschlichen Eindringens in ein Endlager für radioaktive Abfälle in tiefen geologischen Formationen“ veröffentlicht /BEU 08/.