(GRS-53) Untersuchungen zur Radioökologie des Tabaks

H. Biesold, R. Kroll

Die Emission radioaktiver Stoffe mit der Fortluft und dem Abwasser aus kerntechnischen Anlagen kann zu einer Kontamination von Tabakpflanzen führen, die über den Expositionspfad Tabakrauchen eine Strahlenexposition beim Raucher hervorrufen kann.

In dem vorliegenden Bericht wurden die ökologischen Parameter aus Standort- und Literaturuntersuchungen zusammengestellt, die zur Ermittlung der Strahlenexpositionen benötigt werden. In einer Modellrechnung werden am Beispiel der aerosolförmigen Ableitungen mit der Fortluft eines modernen Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor die potentiellen Strahlenexpositionen durch Tabakrauchen denjenigen durch Inhalation radioaktiver Aerosole aus der bodennahen Luft und Ingestion kontaminierter Nahrungsmittel gegenübergestellt. Dabei werden die Strahlenexpositionen durch Tabakrauchen berechnet. Diese liegen weit unter den potentiellen Strahlenexpositionen über Ingestionspfade und sind vergleichbar mit den Strahlendosen, die durch Inhalation radioaktiver Aerosole aus der bodennahen Luft hervorgerufen werden.