(GRS 186) Untersuchung des Barriereverhaltens von Anhydrit bei großräumigen Spannungsumlagerungen (BARIAN)

K. Wieczorek, R. Miehe, D. Flach, U. Zimmer

Anhydrit- und Salztonschichten sind Bestandteile des Salinars und unterliegen in der Betriebs- und Nachbetriebsphase eines Endlagers gebirgsmechanischen Beanspruchungen. Während im Steinsalz durch Konvergenz erhöhte Gebirgsspannungen abgebaut werden, kommt es in steiferen und festeren Anhydrit- und Salztonschichten zu Belastungserhöhungen durch Spannungsumlagerungen. Da im Salzbergwerk Bernburg der Kali und Salz AG Steinsalz gewonnen wird und Anhydrit in Form von Klippenstrukturen aufgeschlossen ist, bestehen sehr günstige geologische und bergbauliche Voraussetzungen, den Anhydrit unter dem Einfluss großräumiger Gebirgsspannungsänderungen zu untersuchen. Schwerpunkte waren die quantitative Beschreibung der induzierten Seismizität, der Einfluss des Spannungsfeldes auf die Permeabilität sowie der Modellierung der mechanischen und hydraulischen Vorgänge.
Das Vorhaben wurde als Gemeinschaftsprojekt mit dem Institut für Gebirgsmechanik, Leipzig, durchgeführt. Die Arbeiten der GRS umfassten In-situ-Untersuchungen zur großräumigen, langfristigen Überwachung der induzierten Seismizität mit Schallemissionsmessungen in einem geklüfteten Anhydritbereich sowie Permeabilitätsmessungen in unterschiedlich aufgelockerten Gebirgsbereichen. Labormessungen zur Ermittlung des Zusammenhangs der Mikrorissbildung mit der Permeabilität ergänzten das Untersuchungsprogramm.