(GRS 373) WEDA - Werkzeuge und Daten für die Geochemische Modellierung

S. Hagemann, D. Schönwiese, T. Scharge

Um die Sicherheit von Endlagern für radioaktive Abfälle zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, die Mobilisierung und Migration von Radionukliden in die Biosphäre belastbar voraussagen zu können. Hierfür ist ein vertieftes Verständnis der physikalisch-chemischen Eigenschaften der mobilisierten Stoffe selbst wie ihrer Wechselwirkungen mit den Komponenten des Systems Abfall, Nahfeld, Fernfeld (Wirtsgestein), Grundwasserleiter und Biosphäre erforderlich.
Die Mobilität der meisten relevanten Radionuklide ist durch ihre geringe Löslichkeit beschränkt. Es ist jedoch bekannt, dass bestimmte, natürlich auftretende oder im Nahbereich von Endlagern entstehende Lösungsbestandteile (sog. Komplexbildner) Verbindungen mit Radionukliden eingehen können, die zu einer massiven Löslichkeitssteigerung und damit Mobilisierung führen können. Andere Effekte, insbesondere je nach Schadstoff spezifische Wechselwirkungen mit Bestandteilen von Abfallmatrix, geotechnischer Barriere, Geosphäre bzw. Pedosphäre, können wiederum zu einer Verzögerung des Schadstoffaustrags in die Biosphäre führen.