(GRS 374) VESPA - Behaviour of Long-Lived Fission and Activation Products in the Nearfield of a Nuclear Waste Repository and the Possibilities of their Retention
Die Bewertung der Langzeitsicherheit von Endlagersystemen erfolgt anhand verschiedener denkbarer Ereignisabläufe, die je nach Ausprägung zur Mobilisierung von Radionukliden in das Nahfeld führen können. In allen derzeit in Deutschland diskutierten Wirtsgesteinsformationen für wärmeentwickelnde Abfälle (Ton, Salz, Granit) ist ein Lösungszutritt Teil aller oder einiger Ereignisabläufe. Sollte es zu einem Zutritt von Lösung zu den Abfallbehältern kommen, ist mit einer Korrosion der Abfallbehälter und anderer metallischer Komponenten im Nahfeld zu rechnen. Diese kann in der Folge zu einem Ausfall der Behälter führen, so dass der sichere Einschluss der Radionuklide im einschlusswirksamen Gebirgsbereich in Frage gestellt sein kann. Derartige Entwicklungsmöglichkeiten des Endlagersystems können nach heutigem Kenntnisstand selbst bei konsequenter Umsetzung des Sicherheitskonzeptes bei einem Endlager in einer Tonformation oder Kristallinformation sowie mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit auch bei einem Endlager in einer Salzformation auftreten. Zur Bewertung dieser Ereignisabläufe sind dann Langzeitsicherheitsanalysen durchzuführen, die in Modellform die Mobilisierung, die Ausbreitung und Rückhaltung von Radionukliden simulieren.