(GRS-640) PORTAL GREEN Entwicklung eines Power-to-Gas-Leitfadens zur Integration Erneuerbarer Energien
Eine realisierbare Möglichkeit zur Langzeitspeicherung und damit zur Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung liefert das Konzept Power
to Gas. Dieses kann in Zeiten, in denen die Stromerzeugung den Stromverbrauch übersteigt, genutzt werden, um Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff (H2) oder
eventuell auch Methan (CH4) umzuwandeln und anschließend unterschiedlichen Nutzungszweigen zuzuführen. Nutzungsmöglichkeiten für das so erzeugte Gas sind beispielsweise die Einspeisung in das Erdgasnetz mit der zukunftsfähigen Option der Speicherung in Kavernen, die direkte Nutzung in der chemischen Prozessindustrie oder in
Raffinerien, die Bereitstellung an Gastankstellen oder auch die bedarfsabhängige Rückverstromung. Eine Verbreitung von Power-to-Gas-Anlagen (PtG) wird jedoch durch uneinheitliche technische Regularien sowie fehlende einheitliche genehmigungsrechtliche Grundlagen beim Bau und Betrieb solcher Anlagen erschwert. Zwar existieren diverse
Richtlinien und Regelwerke zu den verschiedenen für PtG-Anlagen relevanten Themenfeldern, einen für PtG-Anlagen einheitlichen und spezifischen Leitfaden zum technischen
Regelwerk und zu genehmigungsrechtlichen Vorgaben gab es jedoch nicht.
In diesem Vorhaben wurde daher ein solcher Leitfaden zu technischen und genehmigungsrechtlichen Anforderungen für Genehmigung, Bau und den Betrieb von PtG-Anlagen und angegliederten Nutzungszweigen entwickelt. Er besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beleuchtet die aktuelle Situation des Genehmigungsprozesses und bietet Entscheidungshilfen bei der Wahl der anzuwendenden Verfahren. Er zeigt auf, wie ein Genehmigungsverfahren je nach Anlagentyp abläuft und welche Unterlagen der zukünftige
Betreiber erstellen und einreichen muss. Der zweite Teil erklärt, welche Gesetze, Verordnungen und technischen Regelwerke von der Planung bis zum Betrieb der Anlage anzuwenden sind. Dabei stehen die Anforderungen an Anlagenbetreiber und -hersteller im Fokus. Beide Leitfadenteile berücksichtigen Besonderheiten durch den Anschluss an
verschiedene Nutzungszweige. Hierzu gehören die Einspeisung von Wasserstoff oder Methan aus PtG-Anlagen in das bestehende Gasnetz, der Anschluss an Wasserstofftankstellen, die Rückverstromung und die Versorgung von Industrieanlagen mit Wasserstoff.