(GRS 552) Generische Studie zur Strahlenexposition des medizinischen Personals infolge von interventionellen radiologischen Maßnahmen
Bei interventionellen Maßnahmen werden Röntgeneinrichtungen in Anwesenheit von medizinischem Personal eingesetzt. Teilweise befindet sich das Personal in unmittelbarer Nähe zum Primärstrahl der Röntgenröhre, weshalb zusätzliche Strahlenschutzmittel eingesetzt werden. Die Strahlenexposition des Personals ist dabei von vielen Faktoren abhängig und insbesondere Organdosen werden teilweise nicht umfänglich erfasst. Die steigende Anzahl an Interventionen sowie die Senkung des Grenzwertes für die Organ-Äquivalentdosis für die Augenlinse im neuen Strahlenschutzrecht werfen die Frage auf, ob es bei interventionellen Maßnahmen zu Grenzwertüberschreitungen kommen kann und welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Einhaltung der Grenzwerte und somit den Schutz des beruflich strahlenexponierten medizinischen Personals zu gewährleisten. Aus diesem Grund befasst sich dieses Forschungsvorhaben mit der Untersuchung der Strahlenexposition des medizinischen Personals bei interventionellen Maßnahmen. Dabei wurden am Universitätsklinikum Augsburg sowie an der Uniklinik Köln Messungen an entsprechenden Röntgeneinrichtungen unter Verwendung von standardisierten Phantomen unter definierten, statischen Bedingungen durchgeführt. Diese Messungen wurden hauptsächlich zur Validierung von Monte-Carlo Simulationen herangezogen, die eine Nachbildung der Interventionsräume erlauben. Mit Hilfe dieser Methode wurde eine Simulationsumgebung geschaffen, mit der sowohl die experimentellen Werte nachempfunden werden konnten, als auch in Zukunft komplexere und weiterführende Fragestellungen beantwortet werden können, die teilweise experimentell schwer zugänglich sind und der Optimierung des Strahlenschutzes dienen.