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Das deutsche Kernkraftwerk Grohnde mit zwei dampfenden Kühltürmen.

Forschung zur Reaktorsicherheit

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) fördert im Rahmen des Projektförderprogramms zur Sicherheitsforschung für kerntechnische Anlagen (2021 - 2025) Forschungsvorhaben auf den Forschungsgebieten Reaktorsicherheitsforschung (A), Zwischenlagerung und Behandlung hochradioaktiver Abfälle (B), Endlagerung (C) sowie zu Querschnittsfragen (D). Der Projektträger GRS (PT GRS) ist mit der Umsetzung des Förderprogramms für die Forschungsgebiete (A) und (B) sowie für die inhaltlich diesen Gebieten zuzuordnenden Forschungsaktivitäten zu Querschnittsfragen (D) beauftragt. Im Folgenden finden sich weitergehende Informationen zum Forschungsgebiet Reaktorsicherheitsforschung (A).

Forschungsförderung Reaktorsicherheit

Kernaufgabe der Reaktorsicherheitsforschung (A) ist es, durch Forschung und Entwicklung zu einem möglichst hohen Sicherheitsniveau von Kernkraftwerken im In- und Ausland beizutragen und die Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung für die nukleare Sicherheit in Deutschland zu fördern. Angesichts der fortdauernden Nutzung der Kernkraft im Ausland liegt eine eigenständige Forschung zur Reaktorsicherheit im unmittelbaren deutschen Sicherheitsinteresse.

Konkret stehen folgende Forschungs- und Entwicklungsbereiche und -Felder im Fokus der Förderung:

A1: Prüfung und Bewertung der Sicherheit von Komponenten und Strukturen

  • A1.1: Integrität baulicher Strukturen
  • A1.2: Integrität von Komponenten und Systemen
  • A1.3: Prüfverfahren und Monitoring

A2: Nachweisverfahren zur Beherrschung von Transienten, Stör- und Unfällen

  • A2.1: Reaktorkern
  • A2.2: Kühlkreislauf
  • A2.3: Containment und angrenzende Gebäude

A3: Wechselwirkung Mensch-Technik und probabilistische Sicherheitsanalysen

  • A3.1 Digitale Leittechnik und Unterstützungssysteme
  • A3.2 Mensch-Technik-Organisation
  • A3.3 Probabilistische Sicherheitsanalyse

Internationale Ausrichtung der Forschung

Vor dem Hintergrund des geplanten Endes des Leistungsbetriebs aller deutschen Kernkraftwerke im Jahr 2022 hat die Reaktorsicherheitsforschung in den letzten Jahren zunehmend Sicherheitsfragen zu ausländischen Anlagen in den Blick genommen. Entsprechend ist die Bearbeitung der oben genannten Forschungsthemen in internationalen Kooperationen ausdrücklich gewünscht und wird durch die Bundesregierung unterstützt. Dies kann beispielsweise über bilaterale Forschungskooperationen aber auch über das Forschungsprogramm der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM), über die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) sowie mit der Nuclear Energy Agency der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD/NEA) erfolgen. Ein Überblick über bestehende internationale Kooperationen und Kooperationsmöglichkeiten in der Reaktorsicherheitsforschung findet sich unter Internationales.

Informationen zur Projektförderung

Die Bundesregierung hat mit ihrem Konzept zur Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung die forschungspolitische Zielstellung bekräftigt, Fachwissen und -personal für die nukleare Sicherheit zu erhalten und auszubauen. Die Projektförderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zur nuklearen Sicherheit trägt durch die Förderung von aktuellen Forschungsvorhaben wesentlich zu Erhalt, Aufbau und Weiterentwicklung der wissenschaftlich-technischen Kompetenz sowie zur Nachwuchsförderung bei.  In diesem Rahmen wird die gezielt auf die Nachwuchsförderung ausgerichtete Förderinitiative „Kompetenzerhalt in der Kerntechnik“ (KEK) fortgesetzt, die seit Jahren ein erfolgreicher Bestandteil des Förderprogramms ist. Als neue Maßnahme zielt die Förderinitiative „Nanu“ auf die Förderung von Nachwuchsgruppen an Hochschulen ab. Damit sollen die erstklassige Forschung und Lehre zur nuklearen Sicherheit nachhaltig gestärkt und exzellenter wissenschaftlicher Nachwuchs für das Thema gewonnen werden. Der PT GRS begleitet die aktuellen Ausschreibungen.

Darüber hinaus soll im Forschungsgebiet Querschnittsthemen (D) durch das Aufbereiten und Vermitteln von Forschungsergebnissen einerseits für die wissenschaftliche Gemeinschaft und andererseits auch für die interessierte Öffentlichkeit der Dialog zwischen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Akteuren erleichtert werden. Damit soll das Interesse an einer Auseinandersetzung mit kerntechnischen (Sicherheits-)Themen gestärkt werden.

Weiterführende Informationen, auch zur Antragstellung auf Förderung, finden Sie in den nachfolgend genannten Dokumenten – bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zur Erstellung von Projektskizzen:

Informationen zu den aktuell oder in der Vergangenheit geförderten Projekte können im FBW-Infosystem (GRS-FBW) des Projektträgers GRS recherchiert werden. GRS-FBW bietet umfangreiche Filter- und Suchfunktionen, unter anderem die Möglichkeit von Volltextrecherchen, sowie die Möglichkeit zum Download oder zum Teilen von Inhalten mit anderen Interessierten.