Auswahl aktueller Projekte
Wir haben eine Auswahl an Projekten aus unseren Themengebieten Reaktorsicherheit, Stilllegung und Rückbau, Zwischenlagerung, Endlagerung, Sicherung, Strahlenschutz und Umwelt und Energie zusammengestellt, damit Sie sich einen Eindruck machen können, wie unsere Arbeit als Forschungs- und Gutachterorganisation konkret aussieht.


Am 4. August 2020 ereignete sich im Hafen von Beirut eine Explosion verheerenden Ausmaßes, deren Ursache die ungesicherte Lagerung von Chemikalien war. Nachdem Deutschland den Libanon bereits bei der Entsorgung von Chemikalien im Nachgang zu dieser Explosion unterstützt hatte, traten die libanesischen Behörden zusätzlich mit der Bitte um Unterstützung bei der Bergung und sicheren Lagerung von radioaktiven Abfällen an Deutschland heran. Im Rahmen eines vom Bundesumweltministerium (BMUV) geförderten Kooperationsprojekts werden die verantwortlichen libanesischen Stellen von Fachleuten aus dem BMUV und einem interdisziplinären GRS-Team aus den Fachabteilungen Strahlenschutz und Sicherung unterstützt.

Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Mineralstoffe, Vitamine und Wasser zählen zu den Nährstoffen, die der menschliche Stoffwechsel zum Leben braucht. Auf verschiedenen Wegen gelangen auch natürliche oder künstliche radioaktive Stoffe in Nahrungsmittel. Um die Strahlendosis zu berechnen, wird auf die Verzehrmengen bestimmter Lebensmittel zurückgegriffen. Forschende der GRS haben Verzehrstudien ausgewertet und festgehalten, welche Mengen verschiedener Lebensmittelgruppen nach Region und Alter verteilt in Deutschland gegessen werden.

Quecksilber ist giftig. Trotzdem kommt das Schwermetall weltweit in den verschiedensten Produkten zum Einsatz. Allein für die Herstellung von Amalgam für Zahnfüllungen werden in der EU jährlich 40 Tonnen Quecksilber verarbeitet. Die EU-Kommission will den Verbrauch jetzt weiter einschränken. Wissenschaftler der GRS haben sie dabei unterstützt und die Möglichkeiten hierfür ausgelotet.

Das Forscherteam der GRS hat eine zentrale Datenbank für alle für den Strahlenschutz relevanten Informationen zu den Wasserversorgungsanlagen in Deutschland entwickelt.

In der interventionellen Radiologie werden bildgebende Verfahren genutzt, um bestimmt medizinische Eingriffe minimalinvasiv durchzuführen, für die es sonst eine Operation bräuchte. Konkrete Anwendungsbeispiele für solche Maßnahmen sind verengte Herzkranzgefäße, die die koronare Herzkrankheit bis hin zu einem Herzinfarkt auslösen können, bestimmte Tumorerkrankungen oder Schlaganfälle. Da zur Bildgebung in der Regel ionisierende Strahlung verwendet wird, steigt mit der Zahl solcher Eingriffe auch die Strahlenbelastung des involvierten medizinischen Personals. Um das Verständnis für die Verteilung der Strahlung im Raum zu verbessern und somit die Strahlenbelastung zu reduzieren, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS im Rahmen eines vom Bundesumweltministerium geförderten Forschungsprojekts ein Schulungsvideo und ein Berechnungs-Tool erstellt.

Forschungsreaktoren unterscheiden sich in Bauart und Nutzung erheblich von kommerziellen Reaktoren in Kernkraftwerken. Forscherinnen und Forscher der GRS untersuchen, wie sich diese Unterschiede auf die Sicherheit von Forschungsreaktoren auswirken.

Tongestein, Salzgestein oder Granit – in einem dieser drei Wirtsgesteine soll in Deutschland ein Endlager für hochradioaktive Abfälle errichtet werden. Eine Million Jahre sollen die Abfälle dort sicher eingeschlossen werden. Im geowissenschaftlichen Labor der GRS wird in einem aktuellen Projekt erforscht, wie die eingelagerten Abfälle die Eigenschaften von Gesteinsformationen aus Ton verändern.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS haben im Rahmen des Forschungsprojekts AeroCoV das für die Analyse von Stör- und Unfällen in Containments von Kernkraftwerken entwickelte und validierte Simulationsprogramm COCOSYS erstmals für die Berechnung der Ausbreitung von SARS-CoV-2-Aerosolen angewendet.

Das Mineral Graphit wird in manchen Reaktortypen verwendet und kann durch Neutronenstrahlung aktiviert, also in radioaktive Isotope umgewandelt werden. Um eine geeignete Entsorgungsoption auszuwählen, muss der Graphit radiologisch gründlich untersucht werden. Viele Messmethoden sind jedoch verhältnismäßig aufwändig und produzieren wiederum selbst neue radioaktive Abfälle. Ein Forscherteam der GRS und der Uni Köln entwickelt daher eine Methode, mit der Reaktorgraphit schnell und zuverlässig charakterisiert werden kann.