Meldungen und Pressemitteilungen
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Im Januar 2023 hat sich die belgische Regierung mit dem Betreiber der belgischen Kernkraftwerke darauf geeinigt, dass die Laufzeiten der Reaktorblöcke Doel 4 und Tihange 3 vorbehaltlich entsprechender Prüfungen und behördlicher Entscheidungen um zehn Jahre verlängert werden sollen. Anfang Februar hat die Regierung außerdem bekannt gegeben, dass sie zur Verbesserung des Versorgungsicherheit in den kommenden Wintern auch einen Weiterbetrieb der Anlagen Doel 1 und 2 sowie Tihange 1 in Erwägung zieht.

Im Sommer 2022 war zeitweise mehr als die Hälfte der französischen Kernkraftwerke vom Netz. Die Stromproduktion im Nachbarland brach ein, Frankreich musste erhebliche Mengen Strom aus dem Ausland kaufen – unter anderem auch aus Deutschland, was wiederum Einfluss auf die Diskussionen um einen befristeten Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke hatte. Doch wie ist es zu Beginn dieses Jahres um die französischen Anlagen und deren Beitrag zur Stromversorgung bestellt?

Bei der Bewertung von Endlagersystemen in Kristallingestein ist die mögliche Klüftung des Gesteins eine anspruchsvolle Variable. Im Forschungsprojekt CHRISTA-II haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS Modellierungen für ein solches System entwickelt und untersucht, welchen Einfluss verschiedene Parameter auf den unterirdischen Schadstofftransport im Laufe von Jahrtausenden haben können.

Die drei letzten noch betriebenen Kernkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollten ursprünglich am 31. Dezember 2022 abgeschaltet und anschließend rückgebaut werden. Doch der völkerrechtwidrige Angriff Russlands auf die Ukraine hat zu erheblichen Preissteigerungen am Gas- und Strommarkt geführt. Der Ausfall vieler französischen Kernkraftwerke und der unzureichende Netzausbau nach Süddeutschland haben die Lage zusätzlich verschärft. Die Gesamtsituation führt unter anderem zu erhöhten Belastungen für die Stromnetze in Deutschland und Europa.

Am 2. November 2022 ist es nach Angaben des Betreibers EdF bei einer sogenannten Druckprobe im Kernkraftwerk (KKW) Civaux 1 zu einer Leckage am Primärkreis gekommen.

Viele Länder versprechen sich, dass Small Modular Reactors (SMR) ihren Teil dazu beizutragen, sich bei der Stromerzeugung von fossilen Energieträgern unabhängiger zu machen. Die meisten SMR-Konzepte stecken allerdings noch in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Während sicherheitstechnische Aspekte bereits ab den ersten Ideenskizzen eine Rolle spielen, werden Maßnahmen zur Sicherung (erforderlicher Schutz gegen Störmaßnahmen und sonstige Einwirkungen Dritter (SEWD)) oftmals nur nachrangig berücksichtigt. Die GRS beschäftigt sich daher in einem gerade angelaufenen Forschungsprojekt damit, welche Merkmale der Sicherung und der IT-Sicherheit verschiedene SMR-Konzepte aufweisen und inwiefern sich Sicherungsanforderungen und -konzepte von konventionellen kerntechnischen Anlagen auf SMR übertragen lassen. Dadurch will die GRS Fachwissen aufbauen und offene Fragestellungen bei der Anwendung bestehenden Regelwerks identifizieren.

Hitze und Trockenheit haben Westeuropa seit Monaten fest im Griff: So liest man immer wieder von Waldbränden, ausgetrockneten Flüssen und sogar Problemen mit der Trinkwasserversorgung – Phänomene, die durch den Klimawandel zukünftig wohl noch verstärkt werden und auch vor wasserreichen Ländern wie Deutschland keinen Halt machen. So rief beispielsweise der Berliner Senat letzte Woche die Bürgerinnen und Bürger wegen zunehmender Trockenheit zum Wassersparen auf. Im Verbundprojekt go-CAM wurde unter Beteiligung eines Forscherteams der GRS ein Tool entwickelt, mit dem Entscheidungsträger in Behörden und Unternehmen Kriterien für ein nachhaltiges Trinkwassermanagement definieren können.

Mit Stand 15.08.2022 sind in Frankreich 27 Reaktoren am Netz, davon 22 mit voller Leistung. Das sind weniger als die Hälfte der 56 Reaktorblöcke, die im Nachbarland betrieben werden könnten.

Am 4. August 2020 ereignete sich im Hafen von Beirut eine Explosion verheerenden Ausmaßes, deren Ursache die ungesicherte Lagerung von Chemikalien war. Nachdem Deutschland den Libanon bereits bei der Entsorgung von Chemikalien im Nachgang zu dieser Explosion unterstützt hatte, traten die libanesischen Behörden zusätzlich mit der Bitte um Unterstützung bei der Bergung und sicheren Lagerung von radioaktiven Abfällen an Deutschland heran. Im Rahmen eines vom Bundesumweltministerium (BMUV) geförderten Kooperationsprojekts werden die verantwortlichen libanesischen Stellen von Fachleuten aus dem BMUV und einem interdisziplinären GRS-Team aus den Fachabteilungen Strahlenschutz und Sicherung unterstützt.
Die Europäische Kommission hat auf der Fachkonferenz EURADWASTE ‘22 in Lyon die Gewinner des diesjährigen Nuclear Innovation Prize verkündet. Gleich zwei vom Projektträger der GRS betreute Projekte haben es auf das Siegertreppchen geschafft.