Auswahl aktueller Projekte
Wir haben eine Auswahl an Projekten aus unseren Themengebieten Reaktorsicherheit, Stilllegung und Rückbau, Zwischenlagerung, Endlagerung, Sicherung, Strahlenschutz und Umwelt und Energie zusammengestellt, damit Sie sich einen Eindruck machen können, wie unsere Arbeit als Forschungs- und Gutachterorganisation konkret aussieht.
Für eine sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle müssen diese isoliert von der Biosphäre aufbewahrt werden. International besteht Einigkeit darüber, dass ein Endlager in tiefen geologischen Gesteinsformationen hierfür die besten Voraussetzungen bietet. Die radioaktiven Abfälle sollen dabei in geeigneten Endlagerbehältern in speziell dafür angelegte Bergwerke tief unter der Erde verbracht werden. Der sichere Einschluss der Abfälle in einem solchen tiefengeologischen Endlager soll durch ein diversitäres und redundantes Barrieresystem gewährleistet werden. Das bedeutet, die Barrieren müssen in ihrer Funktionsweise unterschiedlich sowie unabhängig voneinander sein.

Die GRS forscht im Projekt HEAF des Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI) zum Thema Brandschutz in kerntechnischen Anlagen. Das CSNI ist ein internationales Gremium der Agentur für Kernenergie (NEA) der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD). Es koordiniert alle Projekte der NEA, die sich mit der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen beschäftigen.

Koordiniert von der Kernenergieagentur der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD/NEA) wurde ein neues internationales Forschungsvorhaben zur weiteren Untersuchung der Unfallabläufe in Fukushima Daiichi ins Leben gerufen. Gemeinsam mit 21 Institutionen aus 11 Ländern wird auch Deutschland, vertreten durch die GRS, am Projekt "Analysis of Information from Reactor Buildings and Containment Vessels of Fukushima Daiichi NPS“ (ARC-F) beteiligt sein. Geleitet wird das auf drei Jahre angelegte Vorhaben von der japanischen Atomenergieagentur (Japan Atomic Energy Agency - JAEA).

Im Forschungsprojekt ANSICHT wurde 2014 mithilfe von generischen geologischen Standortmodellen und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen ein Methodenentwurf für den Sicherheitsnachweis eines deutschen Endlagers für hochradioaktive Abfälle im Tongestein erarbeitet. Dieser konnte seinerzeit jedoch noch nicht vollständig erprobt werden. Daher wurden im nun abgeschlossenen Nachfolgeprojekt ANSICHT-II darauf aufbauend langzeitsicherheitsanalytische Rechnungen zur Prüfung des sicheren Einschlusses von Radionukliden im einschlusswirksamen Gebirgsbereich (ewG) im Tongestein für die beiden in ANSICHT untersuchten Endlagerstandortmodelle durchgeführt.

Wissenschaftler der GRS haben sich mit dieser Problemstellung in dem Forschungsprojekt „Langzeitverhalten zwischengelagerter Brennelemente bei deutlich längerer Zwischenlagerung“ auseinandergesetzt, wobei neben den Behältern auch das Brennelement-Verhalten untersucht wurde.

Die GRS hat zusammen mit Partnern der Bergische Universität Wuppertal (BUW), der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und von Uniper Energy Storage GmbH (UST) aktuell im Verbundprojekt „Portal Green“ Leitfäden zu technischen und genehmigungsrechtlichen Anforderungen für den Bau und Betrieb von Power-to-Gas-Anlagen und für ihre Nutzungszweige entwickelt.

Im Projekt RESUS haben die Forschenden den Fokus auf die zentralen Elemente der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen gelegt. Dabei geht es um die Frage, ob und gegebenenfalls welche Mengen an radioaktiven Stoffen über einen Zeitraum von bis zu einer Million Jahren aus dem Endlager austreten könnten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS haben in einem vom Bundesumweltministerium finanzierten Forschungsvorhaben untersucht, wie Radon am Arbeitsplatz gemessen und seine Ausbreitung in Gebäuden modelliert werden kann.

Bei der Bewertung von Endlagersystemen in Kristallingestein ist die mögliche Klüftung des Gesteins eine anspruchsvolle Variable. Im Forschungsprojekt CHRISTA-II haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS Modellierungen für ein solches System entwickelt und untersucht, welchen Einfluss verschiedene Parameter auf den unterirdischen Schadstofftransport im Laufe von Jahrtausenden haben können.

Hitze und Trockenheit haben Westeuropa seit Monaten fest im Griff: So liest man immer wieder von Waldbränden, ausgetrockneten Flüssen und sogar Problemen mit der Trinkwasserversorgung – Phänomene, die durch den Klimawandel zukünftig wohl noch verstärkt werden und auch vor wasserreichen Ländern wie Deutschland keinen Halt machen. So rief beispielsweise der Berliner Senat letzte Woche die Bürgerinnen und Bürger wegen zunehmender Trockenheit zum Wassersparen auf. Im Verbundprojekt go-CAM wurde unter Beteiligung eines Forscherteams der GRS ein Tool entwickelt, mit dem Entscheidungsträger in Behörden und Unternehmen Kriterien für ein nachhaltiges Trinkwassermanagement definieren können.