Meldungen und Pressemitteilungen
Die GRS bemüht sich um eine verständliche und sorgfältige Kommunikation. Unsere Ansprüche an die Verständlichkeit und Qualität der Informationen orientieren sich an den Leitlinien einer guten Wissenschaftskommunikation.
Das Konzept Power-to-Gas kann ein wichtiger Baustein bei der Energiewende und dem Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland und in Europa werden. Unter dem Begriff verbirgt sich eine Technologie, die überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien (bspw. Solarenergie, Windenergie oder Wasserkraft) in andere Energieträger umwandelt und dann energetisch nutzt: Durch Elektrolyse werden brennbare Gase erzeugt, bspw. klimafreundlicher Wasserstoff oder Methan. Die gewonnenen Brenngase können gespeichert und bei Bedarf für verschiedenste Formen der Gasnutzung (z. B. Einspeisung ins Gasnetz, Anwendung in Raffinerien oder Industrieanlagen und zur Betankung von Straßenfahrzeugen und Zügen) sowie ggf. für die Rückverstromung bereitgestellt werden.
Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der In-situ-Forschungsarbeit der GRS im schweizerischen Felslabor Mont Terri im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 vor. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lieferten mit ihren Modellrechnungen Erkenntnisse zum hydromechanischen Verhalten und zur Charakterisierung des dort vorhandenen Opalinustons. Außerdem nahmen sie an zwei großmaßstäblichen Simulationsexperimenten zur Wärmeausbreitung teil.
In Deutschland sollen hochradioaktive Abfälle in einem Endlager im tiefen geologischen Untergrund eingelagert werden. Auch nach ihrer Einlagerung findet in den Abfällen radioaktiver Zerfall statt. Die dabei freiwerdende Wärme wird über die Oberfläche der Behälter an das umliegende Wirtsgestein abgegeben werden. Welche Einflüsse die Wärmeabgabe hat und welche Temperaturen zulässig im Hinblick auf die Sicherheit eines Endlagerkonzeptes sein können, haben Fachleute der GRS in einer Studie im Auftrag des Bundesamts für die Sicherheit der Nuklearen Entsorgung (BASE) untersucht.
In dem kürzlich veröffentlichten Bericht „Entwicklung einer Methode zur Diversitätsbewertung von komplexen elektronischen Komponenten für den Einsatz in sicherheitstechnischen Einrichtungen in Kernkraftwerken“ haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS insgesamt 37 komplexe elektronische Komponenten (KEK) von fünf verschiedenen Herstellern hinsichtlich diversitärer Sicherheitsaspekte untersucht, darunter 6 CPLDs und 31 FPGAs. Bei CPLDs und FPGAs handelt es sich um programmierbare logische Schaltungen, die auch in vielen herkömmlichen Geräten wie Smartwatches oder Spielekonsolen verbaut sind. Sie können zunehmend Aufgaben übernehmen, die früher von Mikroprozessoren in PCs ausgeführt wurden.
Wenn bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk oder bei einem anderen Ereignis größere Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt gelangen oder dies zu befürchten ist, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, die unter dem Begriff Notfallschutz zusammengefasst werden. Ziel der Maßnahmen ist, Menschen und Umwelt so weit wie möglich vor den schädlichen Auswirkungen ionisierender Strahlung zu schützen. Nach der Art der Maßnahmen und der Verantwortlichkeit für ihre Durchführung wird zwischen anlageninternem und anlagenexternem Notfallschutz unterschieden.
Am 26. April 1986 kam es im Block 4 des ukrainischen Kernkraftwerks Tschernobyl zu einem schweren Reaktorunfall. Während eines Experiments stieg die Leistung des Reaktors durch eine Reihe von Bedienfehlern übermäßig stark an. Der Brennstoff und das Kühlmittel überhitzten. Mehrere Explosionen und ein Brand waren die Folge. Rund acht Tonnen radioaktiver Brennstoff gelangten aus dem Reaktorkern in die Umgebung. Noch im selben Jahr wurde über den zerstörten Reaktor eine Stahl-Beton-Konstruktion errichtet: der sogenannte Sarkophag. In einem Umkreis von 30 Kilometern um das Kernkraftwerk wurde eine Sperrzone eingerichtet.
Deutschland sucht einen Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Nach dem Standortauswahlgesetz soll dazu in einem vergleichenden Verfahren der Standort mit der bestmöglichen Sicherheit gefunden werden. Aber wie lassen sich die Vorgaben des Gesetzes in konkrete wissenschaftliche Anforderungen umwandeln? Gemeinsam mit anderen Institutionen präsentieren Forschende der GRS dafür jetzt einen ersten Ansatz.
Thorsten Stahl ist promovierter Physiker und Strahlenschutzbeauftragter der GRS. Im Interview erzählt er von seinen Aufgaben, warum die GRS überhaupt einen Strahlenschutzbeauftragten hat und wie er Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilft, ihre beruflich bedingte Strahlenexposition zu minimieren.
Neun Jahre sind vergangen, seit ein Tsunami am 11. März 2011 am japanischen Kernkraftwerksstandort Fukushima Daiichi zu einem schweren Reaktorunfall geführt hat. Nach der Beseitigung der unmittelbaren Unfallfolgen stehen für den Betreiber Tepco bereits seit einigen Jahren die Arbeiten zum Rückbau und der Stilllegung der beschädigten Reaktoren im Mittelpunkt. Hierfür waren im Januar 2020 täglich etwa 3.900 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Öffentliche Aufmerksamkeit erfahren in jüngster Zeit die Diskussionen über mögliche Entsorgungsoptionen des auf dem Anlagengelände gelagerten, kontaminierten Wassers.
Die alten Griechen bauten ihre Akropolis vor 2.400 Jahren, die Ägypter ihre Pyramiden vor rund 4.500 Jahre und die ältesten Höhlenmalereien sind älter als 35.000 Jahre. Für die Genehmigung eines Endlagers in Deutschland ist nachzuweisen, dass die eingelagerten hochradioaktiven Abfälle mehr als eine Million Jahre sicher von der Umwelt ferngehalten werden. Ein fast unvorstellbar langer Zeitraum. Ein Endlager soll dabei so beschaffen sein, dass die Abfälle – ohne dauerhafte Überwachung oder menschliches Zutun – über diesen Zeitraum von der Umwelt abgeschirmt bleiben.