Workshop zur längerfristigen Zwischenlagerung fand dieses Jahr online statt

Der diesjährige Workshop zur Sicherheit der längerfristigen trockenen Zwischenlagerung von abgebrannten Brennelementen (Safety of Extended Dry Storage – SEDS) fand am 4. und 5. Juni 2020 online statt. Rund 60 Teilnehmende aus 25 Instituten und 8 Ländern sowie der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) trafen zusammen, um Aspekte der Sicherheit bei der längerfristigen Zwischenlagerung zu diskutieren.

Die Sicherheit der längerfristigen Zwischenlagerung bis zur Bereitstellung eines Endlagers ist ein Thema, das derzeit in vielen Ländern diskutiert wird. Ziel des von der GRS organisierten Workshops war es deshalb, den internationalen wissenschaftlichen Austausch über Forschungsarbeiten in diesem Gebiet zu fördern.

Online-Format wegen Coronavirus

Vor dem Hintergrund der weltweiten Verbreitung des neuartigen Coronavirus entschieden sich die Veranstaltenden, den Workshop im Online-Format abzuhalten. Das Organisationsteam war sich einig, die Veranstaltung nicht abzusagen, da der Austausch von Wissen und die Diskussion neuer Ideen und Ergebnisse ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Gemeinschaft ist.

Das Programm wurde von drei auf zwei Tagen mit jeweils vier Stunden Programm verkürzt. So konnten insgesamt 15 Fachvorträge gehalten werden. Trotz des Online-Formats konnten zahlreiche Diskussionen geführt und der wissenschaftliche Diskurs angeregt werden.

Die eingereichten Beiträge des Workshops werden in einem Tagungsband der Zeitschrift KERNTECHNIK veröffentlicht. Weiterhin wird eine Zusammenfassung des Workshops als Artikel in der atw erscheinen.

Hintergrund Zwischenlagerung

Bestrahlte Brennelemente werden nach ihrem Einsatz im Reaktor im Abklingbecken gelagert, bis ihre Radioaktivität und Wärme soweit abgeklungen sind, dass sie in Transport- und Lagerbehältern verpackt werden können. Bis ein betriebsbereites Endlager existiert, werden die Behälter in Zwischenlagern aufbewahrt. Basierend auf den Zeiträumen, die im Standortauswahlgesetz zur Suche eines Endlagers skizziert sind, wird die ursprünglich geplante Aufbewahrungsdauer von maximal 40 Jahren vorrausichtlich nicht ausreichen. Eine sichere Zwischenlagerung muss folglich auch für die entsprechenden Zeiträume über die 40 Jahre hinaus gewährleistet sein.

Arbeiten der GRS zur längerfristigen Zwischenlagerung

Die GRS forscht im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit sowie des Ministeriums für Wirtschaft und Energie in mehreren Vorhaben zu Sicherheitsaspekten der längerfristigen Zwischenlagerung von bestrahlten Brennelementen und Wärme entwickelnden Abfällen. Seit 2017 veranstaltet die GRS einmal jährlich den Workshop zur längerfristigen Zwischenlagerung.