Nuklearer Notfallschutz in der GRS
Diese Aufgabe wird zum einen durch die präventiven Planungen der Betreiber kerntechnischer Anlagen oder Einrichtungen mit größeren Mengen radioaktiver Stoffe über den anlageninternen Notfallschutzes erfüllt. Zum anderen planen die zuständigen Behörden auf regionaler, Landes- und Bundesebene Maßnahmen zum Schutz von Bevölkerung und Einsatzkräften, die bei einem Einsatz einer erhöhten Strahlung ausgesetzt sein könnten. Dieser Teil der Notfallvorsorge wird als anlagenexterner Notfallschutz bezeichnet.
Arbeiten der GRS für den anlagenexternen Notfallschutz
Wir unterstützen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bei den Arbeiten zum anlagenexternen Notfallschutz. Unsere Tätigkeiten auf diesem Gebiet umfassen schwerpunktmäßig
- die Planung, Durchführung und Auswertung von realitätsnahen Übungen,
- die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Behörden,
- die Konzeption, Pflege und Weiterentwicklung von Datenbanken und Simulationsprogrammen für die Notfallvorsorge und den Einsatz im Notfall,
- die fachliche Mitwirkung bei der nationalen Notfallschutzplanung und der internationalen Vereinheitlichung der Notfallschutzplanung sowie
- der Aufbau einer eigenen Notfallorganisation mit einem rund um die Uhr erreichbaren Notfallstab.
Simulation von Notfallszenarien und Übungen
Damit die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden während eines nuklearen Notfalls möglichst reibungslos funktioniert, finden regelmäßig Übungen statt. Eine der Aufgaben der GRS ist die kontinuierliche Erweiterung und Anpassung des Szenarienkatalogs für behördliche Notfallübungen. In die Konzeption eines Szenarios fließen sowohl Erkenntnisse aus probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA) und Unfallanalysen als auch Erfahrungen aus dem Umgang mit tatsächlichen Ereignissen mit ein.
Notfallübungen decken alle Aufgaben der behördlichen Notfallorganisationen während eines radiologischen Ereignisses ab: Von der Lagedarstellung aus fachlicher Sicht über das Zusammenwirken unterschiedlicher Stabseinheiten und der externen Kommunikation gegenüber der Bevölkerung bis hin zur Information internationaler Organisationen. Um diese komplexen Vorgänge während einer Übung steuern und koordinieren zu können, erstellen wir Übungsdokumentationen und -leitfäden. Unsere Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung von Maßnahmenkonzepten und die Konzeption, Pflege und Weiterentwicklung von Datenbanken (WINO, TECDO) und Simulationsprogrammen (z.B. FaSTPro) ein.
GRS-Notfallorganisation und Notfallzentrum
Wir haben als Gutachter des Bundes eine eigene Notallorganisation aufgebaut. Mit dieser unterstützen wir das Bundesumweltministerium und andere Institutionen im Falle von kerntechnischen Stör- und Unfallsituationen. Der GRS-Notfallstab ist rund um die Uhr erreichbar bzw. arbeitsfähig. Er ist so organisiert, dass er jeweils lage- und situationsabhängig zusammengesetzt werden kann. Die Notfallorganisation nutzt hierbei alle zur Verfügung stehenden Informationssysteme und Programme auf dem kerntechnischen Gebiet. Seit 2013 steht der GRS an ihrem Kölner Standort für diese Aufgaben ein eigenes Notfallzentrum zur Verfügung .