WinLeck
Durch Korrosion oder Materialermüdung kann es in Rohrleitungen von Kernkraftwerken zur Bildung von Rissen kommen. Durchdringen diese Risse die Rohrwand, können Leckagen entstehen aus denen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Wasser oder Dampf austreten können (siehe Abbildung unten).
Wie schwerwiegend die Schäden durch eine solche Leckage sein können, ist abhängig von der sogenannten Ausströmrate, die das Leck aufweist. Damit wird die Menge an Dampf oder Wasser bezeichnet, die pro Zeiteinheit aus dem Leck austritt.
Die Abschätzung dieser Ausströmrate ist wichtig, um beispielsweise bewerten zu können, wie hoch der Kühlmittelverlust ist, aber auch um ein Leck im Rohrsystem ausfindig zu machen. Da die Gefahr besteht, dass kleine Risse weiter wachsen und es zu einem Bruch des Rohres kommt, ist es wichtig bereits auch kleine Durchrisse mithilfe von Lecküberwachungssystemen ausfindig zu machen.
Für die Berechnung der Ausströmrate sind zwei Einflussfaktoren maßgeblich:
• die Größe der Öffnung des Risses und
• die Fluidströmung durch den Riss.
Für beide Größen gibt es in WinLeck eine Reihe von Modellansätzen, d. h. fünf Leckflächenmodelle, fünf Leckratenmodelle, Varianten der Modelle sowie die Möglichkeit, Leckraten durch Kopplung mit dem Programm ATHLET zu berechnen.
Damit stehen abhängig von den Anwendungsgrenzen der einzelnen Modelle teilweise verschiedene Berechnungsmöglichkeiten zur Verfügung, womit auch Unsicherheiten in der Prognose von Leckraten erfasst werden können.