Corona: GRS richtete Online-Workshop europäischer Fachleute zu Folgen der Pandemie für nukleare Sicherheit aus

Was sind die größten Herausforderungen für die nukleare Sicherheit, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat? Dieser Frage haben sich Ende Juni Fachleute aus verschiedenen Technischen Sicherheits-Organisationen (TSO) in einem Online-Workshop des European Technical Safety Organisations Network (ETSON) gewidmet. Ausgerichtet wurde der Workshop, an dem rund 20 Expertinnen und Experten aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Litauen, Russland und Slowenien und Deutschland teilnahmen, durch die GRS.

Den Schwerpunkt des Workshops bildeten Vorträge von Vertretern der beteiligten Mitgliedsorganisationen, die die aus ihrer Sicht relevantesten Herausforderungen der Pandemie für die maßgeblichen Akteure – also Betreiber, Behörden und deren gutachterlich tätige TSO – und entsprechende Maßnahmen erläuterten. Die thematische Bandbreite reichte von zum Teil sehr spezifischen Fragestellungen (beispielsweise Nutzung von Video- und Bildaufnahmen für sogenannte „remote inspections“) über Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Schichtpersonal bis hin zu den Auswirkungen, die etwa Einreise- und Lieferbeschränkungen auf die Durchführung von Revisionen in den Anlagen haben.

Neben diesen fachbezogenen Themen wurden auch die generellen Herausforderungen diskutiert, mit denen sich TSO im Hinblick auf Unternehmensorganisation und -kommunikation konfrontiert sehen. Wie in anderen Branchen mussten auch hier beispielsweise kurzfristig digitale Infrastrukturen für mobile Arbeit geschaffen und Arbeitsabläufe so organisiert werden, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Betreuung von Kindern ermöglicht wurde.

Nach dieser ersten Bestandsaufnahme werden nun die Ergebnisse zusammengefasst und allen ETSON-Partnern zur Verfügung gestellt. Aufbauend darauf wird außerdem erörtert, ob und gegebenenfalls welche Aspekte im Rahmen von ETSON vertieft behandelt werden sollen.