(GRS-723) Internationales GVA Datenaustauschprojekt ICDE 2020 bis 2023

C. Lambertus, J. Simon, J. Stiller

Ereignisse mit gemeinsam verursachten Ausfällen (GVA) können die Verfügbarkeit von Einrichtungen des Sicherheitssystems von Kernkraftwerken (KKW) signifikant beeinträchtigen. Deshalb werden Informationen und Daten zu GVA-Ereignissen in einer Reihe von Ländern systematisch gesammelt und analysiert. Aufgrund der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit von GVA reicht die Betriebserfahrung allein aus deutschen Kernkraftwerken für eine umfassende Kenntnis über GVA-Phänomenen nicht aus. Daher ist es notwendig, auch die Betriebserfahrung anderer Länder zu nutzen.

Um die Betriebserfahrung mit GVA aus anderen Ländern zur Weiterentwicklung der Beurteilungsgrundlagen für GVA nutzen zu können, hat die GRS die Etablierung eines internationalen GVA-Arbeitskreises maßgeblich mitinitiiert. Dieser Arbeitskreis entwickelte das Projekt „International Common-cause Failure Data Exchange“ (ICDE). Das Ziel dieses seit mehr als 20 Jahren laufenden Projektes ist es, einen breit angelegten Informationsaustausch über beobachtete Ereignisse mit GVA-Relevanz zu organisieren, GVA-Ereignisse auszuwerten und die dabei erzielten Ergebnisse zu veröffentlichen sowie den Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich GVA fortzuschreiben.

Die Arbeiten der GRS im Rahmen des ICDE-Vorhabens zur Bereitstellung und Auswertung der Betriebserfahrung mit GVA dienen der Absicherung und Erweiterung der Erkenntnisse über GVA im Hinblick auf probabilistische Sicherheitsanalysen, der Förderung des Verständnisses der Ursachen und Mechanismen von GVA und zur Bewertung von vorbeugenden Maßnahmen gegen das Auftreten von GVA.