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Feuerlöscher im Lager
Reaktorsicherheit

PRISME - Ausbreitung von Bränden und Rauch in Kernkraftwerken

Wissen über die Entstehung und Ausbreitung von Bränden ist eine wichtige Grundlage, um die Brandsicherheit eines Kernkraftwerks bewerten und verbessern zu können. Die GRS forscht aus diesem Grund im Projekt PRISME des Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI) zum Thema Brandschutz in kerntechnischen Anlagen.

Im Projekt PRISME untersucht ein internationales Forscherteam seit 2006 die Ausbreitung von Bränden und Rauch in Kernkraftwerken. Die Abkürzung PRISME steht dabei für die französischen Formulierung propagation d’un incendie pour des scénarios multi-locaux élémentaires - auf Deutsch Brandausbreitung in Szenarien von Mehrraum-Geometrien.

In einer Einrichtung der französischen Forschungsinstitution Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN) in Caderache werden für die PRISME-Projekte mehrere Serien realitätsgetreuer Brandversuche durchgeführt. Dafür wurden bestimmte Räume eines Kernkraftwerks einschließlich deren Ausstattung und Belüftung maßstabsgetreu nachgebildet.

In der ersten Phase des Projekts (PRISME 1) wurde die Ausbreitung von Wärme, Rauch und Gasen von Raum zu Raum untersucht. Dabei wurde auch die Auswirkung der Lüftungsbedingungen in Räumen eines Kernkraftwerks berücksichtigt. Ziel der Untersuchungen war es u.a. die thermische Belastung sicherheitsrelevanter Einrichtungen zu untersuchen.

Darauf aufbauend befassten sich die Forschenden in Phase zwei des Projekts (PRISME 2) mit dem Einfluss von Maßnahmen zur Bekämpfung von Bränden (z.B. von fest installierten Sprühwasserlöschanlagen). Ebenfalls untersucht wurde die Ausbreitung von Rauch und Wärme durch eine Deckenöffnung.

Die aktuelle Phase des Projekts (PRISME 3) legt den Fokus auf Brände an elektrischen Einrichtungen, wie z.B. Schaltschränken und Kabeln. Störungen in diesem Bereich zählen zu den häufigsten Brandursachen in Kernkraftwerken.

Die GRS begleitet PRISME bereits seit der ersten Projektphase. In PRISME 3 ist die GRS im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie federführend an der fachlichen Begleitung und Umsetzung beteiligt. Einen Schwerpunkt der GRS-Arbeiten bilden die Simulation von Brandszenarien. Die Ergebnisse der Experimente werden dabei mit den Simulationscodes sowohl voraus- als auch nachgerechnet. Anhand der Gegenüberstellung zwischen Rechnung und tatsächlicher Messung lässt sich Aussagesicherheit eines Codes zeigen.

Projekt-Highlights Reaktorsicherheit