(GRS-485) Unfallablauf- und Quelltermanalysen zu den Ereignissen in Fukushima im Rahmen des OECD/NEA BSAF-Projektes Phase II
Zur wissenschaftlichen Unterstützung japanischer Organisationen beim langfristigen Rückbau der durch die Reaktorunfälle im März 2011 zerstörten Blöcke in Fukushima Daiichi wurde im Juni 2012 das OECD/NEA-Projekt „Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station (BSAF)“ initiiert. Die deutsche Beteiligung am OECD/NEA BSAF-Projekt erfolgte über Vorhaben des BMWi mit den Förder-kennzeichen 1501448 und 1501497 für Phase II. Die Arbeiten der GRS als deutsche Sachverständigenorganisation (TSO) in der Phase II des Projektes (Mai 2015 - März 2018) wurden in einem separaten Forschungsprojekt des BMWi durchgeführt, parallel zu Forschungsvorhaben der Codeentwicklung von ATHLET-CD und COCOSYS.
Die wesentliche Zielsetzung des OECD/NEA BSAF-Projektes, Phase II, war es, das Spaltproduktverhalten in den Blöcken 1 bis 3 in Fukushima Daiichi und den Quellterm aus den Anlagen für die ersten ca. 3 Wochen des Unfallablaufes bis Ende März 2011 zu ermitteln und soweit möglich mit gemessenen Daten aus den Anlagen zu vergleichen. Mit den Analysen sollten das Inventar an radioaktiven Stoffen im verbliebenen Kernmaterial im Reaktor sowie im Containment ermittelt sowie Aussagen zur Rückhaltung von Spaltprodukten und zum Quellterm in die Umgebung erarbeitet werden. Ein Vergleich der Analyseergebnisse mit gemessenen Ortsdosisleistungen vor Ort oder Erkenntnissen aus der Rückrechnung des Quellterms war vorgesehen. Eine weitere Zielsetzung bestand in der Anwendung und Verbesserung von Methoden und Codes zur Simulation von Unfallabläufen in Kernkraftwerken und zur Reduzierung der verbleibenden Unsicherheiten in der Simulation.