(GRS 607) Fortentwicklung von Programmen und Codes zu Modellierungen des Verhaltens von Radon am Arbeitsplatz und Validierung der Codeanpassung
Das vorliegende Forschungsvorhaben befasst sich mit der Ausbreitungsmodellierung von Radon in ausgewählten Gebäuden. Im ersten Schritt erfolgte die Erstellung eines generischen Radon-Ausbreitungsmodells zur vereinfachten Modellierung der Ausbreitung von Radon in Gebäuden. Zugleich sollten die mit diesem generischen Modell gewonnenen Ergebnisse als Vergleichsgrundlage für die komplexeren Modellrechnungen mittels des GRS-Rechenprogramms COCOSYS dienen.
Darauf aufbauend wurde ein Eingabedatensatz für COCOSYS erstellt. Dieser Eingabedatensatz berücksichtigte bereits vorliegende Informationen und Randbedingungen aus Blower-Door-Versuchen in sechs unterschiedlichen Objekten, die in den Rechnungen mit dem generischen Radon-Ausbreitungsmodell genutzt wurden. Speziell für ein Objekt wurde eine Reihe von COCOSYS-Testrechnungen mit diesen bereits vorliegenden Messdaten durchgeführt. Diese dienten der Überprüfung und Verbesserung des generischen Eingabedatensatzes selbst. Daneben wurden in Testrechnungen die Modellierungsmöglichkeiten als auch die Grenzen des COCOSYS-Programmes zur Simulation von geringen Gasmassen geprüft, wie sie typischerweise bei der Analyse der Rn-222-Verteilung in Gebäuden auftreten. Damit wurde bestätigt, dass COCOSYS prinzipiell in der Lage ist, die Ausbreitung eines beliebigen Gases auch bei sehr geringen Konzentrationen und damit auch Rn-222 zu simulieren.
Im nächsten Schritt fanden die Modellanwendung und ein Ergebnisvergleich statt. Dabei wurden die Ergebnisse des generischen Ausbreitungsmodells für die Rn-222-Gleichgewichtsaktivitätskonzentration mit den von COCOSYS berechneten Werten verglichen. Die Ergebnisse für die stationäre Aktivitätskonzentration stimmten sehr gut überein, was die Schlussfolgerung erlaubte, dass COCOSYS in der Lage ist, Rn-222-Aktivitätskonzentrationen auch in Raumsystemen zu berechnen.