(GRS-740) Untersuchungen zur Strahlenexposition des medizinischen Personals in der interventionellen Radiologie

J. Endres, A. Günther, L. Hentschel, M. Mazur, K. Spieker, T. Janzen, G. Östreicher, D. Pinto dos Santos, J. Brönner, H. Hödlmoser, P. Kleinau

Bei interventionellen Maßnahmen werden Röntgeneinrichtungen in Anwesenheit von medizinischem Personal eingesetzt. Teilweise befindet sich das Personal in unmittelbarer Nähe zum Primärstrahl der Röntgenröhre, weshalb zusätzliche Strahlenschutzmittel eingesetzt werden. Die Strahlenexposition des Personals ist dabei von vielen Faktoren abhängig. Die Frage kommt auf, ob es bei interventionellen Maßnahmen zu Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte für beruflich exponierte Personen kommen kann und welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Einhaltung der Grenzwerte und somit den Schutz des beruflich exponierten medizinischen Personals zu gewährleisten. Aus diesem Grund befasste sich dieses Forschungsvorhaben mit der Untersuchung der Strahlenexposition des medizinischen Personals bei interventionellen Maßnahmen. Dabei wurden am Universitätsklinikum Augsburg sowie an der Uniklinik Köln Messungen an entsprechenden Röntgeneinrichtungen unter Verwendung von Phantomen durchgeführt, um Monte-Carlo Simulationsumgebungen zu validieren, die eine Nachbildung der Interventionsräume erlauben. Anhand dieser Simulationen wurden sowohl 3D-Dosisverteilungen visualisiert und animiert als auch eine Job-Exposure-Matrix erstellt. Basierend auf dieser Matrix können mit Hilfe eines Tools verschiedene Einstellungen ausgewählt und Dosen an bestimmten Positionen im Raum ausgegeben werden. Sowohl das entwickelte Tool als auch die visualisierten 3D-Dosisverteilungen können genutzt werden, um medizinisches Personal zu schulen und für bezüglich des Strahlenschutzes kritische Parameter bei interventionellen Maßnahmen zu sensibilisieren.