(GRS-S-51) Fukushima Daiichi 11. März 2011 - Unfallablauf, radiologische Folgen

GRS

Am 11. März 2011 ereignete sich vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu das schwerste Erdbeben seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen in Japan. Das Beben und vor allem der dadurch verursachte Tsunami verwüsteten weite Gebiete im Osten Japans und führten zu einer enormen Zahl an Opfern: Bis Januar 2012 verzeichnete die offizielle Statistik 15.844 Tote und 5.891 Verletzte, weit über 3.000 Menschen gelten nach wie vor als vermisst. Schätzungen zufolge wurden rund eine Million Gebäude zerstört oder beschädigt.
 
Am Kernkraftwerksstandort Fukushima Daiichi verursachte der Tsunami den fast vollständigen Ausfall der Stromversorgung von vier der insgesamt sechs Reaktorblöcke. In der Folge kam es zu dem nach Tschernobyl schwersten Reaktorunfall. Vor allem in den ersten Tagen des Unfalls gelangten dabei erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre. Diese massiven Freisetzungen führten zu großflächigen Kontaminationen des Umlands. Weit mehr als 100.000 Menschen waren von Evakuierungen oder Empfehlungen zum Verlassen ihres Wohnorts betroffen. Die Höhe der Freisetzungen führte dazu, dass der Unfall auf der höchsten Stufe der International Nuclear and Radiological Event Scale (INES 7) eingeordnet wurde.
 
Der Unfall von Fukushima war und ist Gegenstand verschiedener Aktivitäten und Projekte der GRS. Mit ihrem Notfallzentrum wertete sie vom 11. März bis Anfang Juli 2011 verfügbare Informationen aus und erstellte im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) über 200 öffentlich abrufbare Lageberichte. Seit Mitte 2011 analysiert die GRS in zwei vom BMU und Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekten den Unfallhergang und erarbeitet eigene Simulationsrechnungen. Im Rahmen des BMU Projekts wurde im Herbst 2011 ein erster Zwischenbericht veröffentlicht; ein weiterer folgt nach Abschluss der ersten Projektphase voraussichtlich Mitte 2012. Zusätzlich zu den projektbezogenen Arbeiten wurde eine sogenannte Weiterleitungsnachricht mit Empfehlungen für eine weitere Optimierung der Sicherheit deutscher Kernkraftwerke erarbeitet.
 
Mit dem vorliegenden Bericht soll der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit geboten werden, sich einen Überblick über den Kenntnisstand ein Jahr nach dem Unfall zu verschaffen. Entsprechend der inhaltlichen Schwerpunkte der fachlichen Arbeiten der GRS liegt der Fokus dabei auf der Darstellung des Unfallhergangs und der radiologischen Folgen im näheren Umfeld des Standorts. Dazu werden die wesentlichen Maßnahmen erläutert, die bislang am Standort zur Bewältigung der Unfallfolgen ergriffen wurden, und eine Zusammenfassung der weiteren Planungen des Betreibers dargestellt.
 
Zusätzlich zum unten angegebenen PDF, steht Ihnen hier eine Version mit reduzierter Dateigröße (ca. 7,5 MB) zum Download zur Verfügung.