Gruppenfoto vom BBK-Fachkongress

Bevölkerungsschutz: GRS-Fachleute stellen ihre Forschungsprojekte auf BBK-Fachkongress vor

Fachleute der GRS haben vom 12. bis 14. Januar auf dem Fachkongress des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt. Insgesamt waren fünf Kolleginnen und Kollegen auf dem BBK-Kongress mit Vorträgen vertreten.

Christian Strack stellte ein Konzept für ein Frühwarntool für lokale Starkregen- und Sturzflutereignisse vor, das im Rahmen eines Projektes zur probabilistischen Standortgefährdungsanalyse entwickelt wurde. Mit dem Tool soll es möglich sein, die Vorwarnzeit vor einer Sturzflut ortsgenau auf bis zu zwei Stunden zu erhöhen. Dies würde den Einsatz von Einheiten des Katastrophenschutzes vor Eintritt des Ereignisses ermöglichen und dadurch  dazu beitragen, Sach- und Personenschäden zu verhindern bzw. zu mindern. 

Eugenie Geringer sprach auf dem Kongress darüber, wie sich Übungen für radiologische oder nukleare Notfälle planen und umsetzen lassen. Die GRS probt in ihrer Funktion im radiologischen Lagezentrum des Bundes (RLZ) regelmäßig mit ihrem Notfallzentrum am Kölner Standort den Ernstfall und konzipiert teils auch die Szenarien für Übungen, an denen das RLZ beteiligt ist.

Lorena Hentschel präsentierte ein Analysetool, mit dem sich der Quellterm – das heißt Menge und Art der in die Umwelt bzw. die Atmosphäre freigesetzten Radionuklide – bei Flächenbränden in radioaktiv kontaminierten Gebieten abschätzen lässt. Das Verfahren berechnet unter Einbindung von Satellitendaten der NASA für frei wählbare Gebiete unter anderem die räumliche Verteilung und zeitliche Entwicklung der Feuerintensität und Brandfläche. Bei bekannter Oberflächenkontamination des gewählten Gebietes kann auf dieser Basis die mit dem Brand freigesetzte Radionuklidmenge mittels eines eigens zu diesem Zweck entwickelten Interpolationsverfahrens abgeschätzt werden. 

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat den Fachkongress dieses Jahr erstmalig veranstaltet. Mehr als 500 Teilnehmende besuchten die unter dem Motto „Forschung für den Bevölkerungsschutz“ stehende Veranstaltung vom 12. bis 14. Januar 2023 in Bonn, um die neusten Entwicklungen aus dem Bereich des Bevölkerungsschutzes zu diskutieren.

Weitere Informationen:

Website des BBK-Fachkongresses
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