(GRS 247/22) Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle in Deutschland - Anhang: Wirtsgesteine

T. Brasser, H.J. Herbert, R. Miehe, G. Schmidt

Ein langzeitsicherer Einschluss radioaktiver Abfälle und damit deren Isolation innerhalb des Endlagers können durch ein Mehrbarrierensystem aus geologischen, geotechnischen und technischen Barrieren gewährleistet werden. Bei den in Deutschland verfolgten Konzepten kommt der geologischen Barriere die entscheidende und langfristig wirksame Bedeutung zu. Ausschlaggebend für die Eignung eines Endlagerstandortes ist in diesem Zusammenhang allerdings die „günstige geologische Gesamtsituation“ /AAE 02/. Diese liegt dann vor, wenn die geologischen Verhältnisse an einem Standort in ihrer Gesamtheit es erlauben, die Anforderungen an den Isolationszeitraum sowie an die Schutzziele und Sicherheitskriterien mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erfüllen. Von besonderer Bedeutung bei der Ermittlung einer günstigen geologischen Gesamtsituation sind die Eigenschaften des „einschlusswirksamen Gebirgsbereichs“. Das ist der Teil der geologischen Barrieren, der bei normaler Entwicklung des Endlagers und im Zusammenwirken mit technischen und geotechnischen Barrieren den Einschluss der Abfälle über den geforderten Isolationszeitraum in der Größenordnung von einer Million Jahren sicherstellen muss. Er besteht aus dem Wirtsgestein selbst und ggf. weiteren, den eigentlichen Endlagerbereich umgebenden geologischen Formationen.