(GRS-A-3330) Intensivierte Validierung der Rechenprogramme COCOSYS und ASTEC

H.-J. Allelein, S. Arndt, W. Klein-Heßling, W. Luther et al.

Die in diesem Vorhaben durchgeführten Validierungs- und vor allem Anwendungsrechnungen zu Reaktoren der Typen KONVOI und WWER-1000 mit dem deutschfranzösischen Integralcode ASTEC haben einen signifikanten Beitrag dazu geliefert, dass dieser heute quasi das Rückgrat der EU-geförderten Aktivitäten zu schweren Störfällen darstellt. Die EU hat ihre Aktivitäten zu schweren Störfällen derzeit im Rahmen ihres 6. Rahmenprogramms im Netzwerk SARNET gebündelt. Die SARNET-Aktivitäten beziehen sich direkt auf ASTEC oder sollen nach Umsetzung in qualifizierte Modelle in ASTEC ihren Niederschlag finden.
 
Die Validierung von COCOSYS erfolgte erfolgreich vor allem an Experimenten, die in der ThAI-Versuchsanlage durchgeführt wurden. Herauszuheben sind das gerade im internationalen Vergleich herausragende Ergebnis der 'blinden' Rechnung im Rahmen des ISP-47 und die Mehrraum-Versuche zum Jodverhalten, die die von der GRS als erste erkannte und realisierte Notwendigkeit eindrucksvoll bestätigen, für die belastbare Beschreibung des Jodverhaltens neben der Chemie auch das Transportverhalten (Thermohydraulik) zu berücksichtigen.
 
Mit den in diesem Bericht dokumentierten Arbeiten zu Validierung und Anwendung wird gezeigt, dass mit COCOSYS ein international als führend angesehenes Werkzeug für die Simulation schwerer Störfälle im Sicherheitseinschluss zur Verfügung steht. Seine  Bedeutung für sicherheitstechnische Untersuchungen in realen Reaktoranlagen nimmt mit jedem Schritt seiner weiteren Entwicklung und Validierung weiter zu. Beleg für die bereits jetzt erreichte Akzeptanz ist der Einsatz von COCOSYS seitens der Industrie im derzeit laufenden Genehmigungsverfahren für den ersten z. Z. in Bau befindlichen EPR in Finnland.