(GRS-A-3415) Anwendung von PSA-Methoden zur Sicherheitsbewertung

G. Thuma

Die Behandlung von Einwirkungen von außen im Rahmen der probabilistischen Sicherheitsanalyse (PSA) stellt einen relativ neuen Aspekt der Sicherheitsbewertung von Kernkraftwerken in Deutschland dar. Daher sollte im Rahmen des Arbeitspunktes 1.4 der internationale Stand von Wissenschaft und Technik hinsichtlich der Behandlung seismischer Einwirkungen und der Einwirkung gefährlicher gasförmiger Stoffe im Rahmen der PSA ermittelt und während der Laufzeit des Vorhabens weiter verfolgt werden.
Aufgabe der Arbeiten zur Weiterentwicklung von Methoden für die probabilistische Behandlung der naturbedingten übergreifenden Einwirkung "Erdbeben" war es, die ermittelten Informationen mit der deutschen Methodik der Erdbeben-PSA (seismische PSA, SPSA) zu vergleichen und vorhandene Unterschiede zu identifizieren. Für eventuelle Defizite der deutschen Vorgehensweise sollten Vorschläge zur Anpassung an den internationalen Stand von Wissenschaft und Technik erarbeitet werden. Sofern mit vertretbarem Aufwand realisierbar, sollte die bestehende Methodik unmittelbar angepasst werden.
Im Hinblick auf die Berücksichtigung des Einflusses gefährlicher gasförmiger Stoffe in der PSA war aufgrund der bisher fehlenden Grundlagen für derartige Analysen zunächst eine einmalige Erfassung und Bewertung aller zu dieser Thematik verfügbaren Informationen vorgesehen. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Bewertung sollte eine erste Einschätzung erfolgen, ob es fachlich für erforderlich gehalten wird, eine Einwirkung durch gefährliche gasförmige Stoffe zukünftig im Rahmen der PSA zu be-rücksichtigen oder ob auf eine quantitative Behandlung verzichtet werden kann.