(GRS-A-3535/1) Projekt VerSi - Endlagerung im Tonstein (Teil 1)

J. Larue, I. Kock, H. Seher

Im Verbundprojekt VerSi wird eine Methodik zum Vergleich von Endlagerstandorten für wärmeentwickelnden radioaktiven Abfall entwickelt. Die Vorgehensweise baut für das Projekt VerSi auf der Arbeitsthese auf, dass die zu vergleichenden Endlagerstandorte für sich genommen unter Berücksichtigung aller Anforderungen genehmigungsfähig sind.
Als einer der zu vergleichenden Standorte wurde zunächst der Standort Gorleben gesetzt, da dieser dem politischen Willen nach mit alternativen Standorten zu vergleichen ist. Die Annahme, dass der Standort Gorleben genehmigungsfähig sei, ist eine für das Projekt VerSi verwendete Arbeitsthese wie sie auch für den alternativen Standort im Tonstein gilt. Die Auswahl des alternativen Standorts engt sich aufgrund bergtechnischer Erfordernisse zur Errichtung und Betrieb eines Endlagers auf Tonstein ein. Entsprechende Tonstein-Formationen sind in Nord- wie auch in Süd-Deutschland bekannt. Allerdings wurden die entsprechenden Standorte bisher nicht unter dem Aspekt der Endlagerung radioaktiver Abfälle untersucht. Insofern liegen für einen Tonsteinstandort keine bzw. kaum geologische und hydrogeologische Daten vor. Aufgrund der im Vergleich zum Standort Gorleben schlechteren Datengrundlage für Standorte im Tonstein, wird in diesem Vorhaben ein so genannter synthetischer Tonsteinstandort für den angestrebten Vergleich entwickelt.