(GRS-A-3546) Entwicklung einer Checkliste mit GVA-Phänomenen zur Überprüfung der in den deutschen Kernkraftwerkengetroffenen Vorsorgemaßnahmen gegen GVA

A. Kreuser, J. C. Stiller, J. Voelskow

Ereignissen mit gemeinsam verursachten Ausfällen (GVA) kommt – insbesondere bei Anlagen mit hohem Redundanzgrad wie den deutschen – eine besondere sicherheitstechnische Bedeutung zu. Deshalb wird bei der Analyse meldepflichtiger Ereignisse nicht nur ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob ein GVA vorliegt, sondern auch, ob Hinweise auf Phänomene zu erkennen sind, die unter ungünstigen Umständen zu GVA führen können, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und beseitigt werden. In Deutschland melden die jeweiligen Betreiber GVA und potentielle GVA gemäß der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) als Ereignis mit Hinweis auf systematische Fehler.
Wenn ein Hinweis auf GVA oder potentiellen GVA festgestellt wird, werden normalerweise Maßnahmen ergriffen, die eine Wiederholung dieses Ereignisses verhindern sollen. Dies sind aber meist nur Einzelmaßnahmen gegen einzelne, aktuell aufgetretene GVA-Phänomene. Es gibt bisher in Deutschland jedoch keine geschlossene Informationsbasis, mit dem eine systematische und ganzheitliche Übersicht über alle bisher beobachteten GVA-Phänomene, gegen die Vorsorge zu treffen ist, erzielt werden kann.