(GRS-A-3547) Untersuchungen zur Behandlung naturbedingter übergreifender Einwirkungen von außen

G. Thuma, E. Hartwig-Thurat

Einwirkungen von außen (EVA) spielen bei der Sicherheitsbewertung von Kernkraftwerken eine besondere Rolle: Aufgrund des anlagenübergreifenden Charakters dieser Einwirkungen besteht die Möglichkeit, dass durch die selbe Einwirkung einerseits ein auslösendes Ereignis (Transiente oder Leckstörfall) verursacht wird und andererseits eine Beeinträchtigung der zur Beherrschung des Ereignisses benötigten Sicherheitsteilsysteme stattfindet.
Die GRS ist bei der Ausübung ihrer Aufgaben als technische Sachverständigenorganisation im Zusammenhang mit der sicherheitstechnischen Bewertung naturbedingter Einwirkungen von außen auf Kernkraftwerke, wiederholt auf das Problem gestoßen, dass nicht alle benötigten Informationen zum Stand von Wissenschaft und Technik sowie zum Ist-Zustand der Kernkraftwerke in dem erforderlichen Detaillierungsgrad kurzfristig verfügbar waren. Da das Schließen der Kenntnislücken in der Regel mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden ist, konnten sicherheitstechnische Bewertungen entsprechender Ereignisse oft nicht zeitnah, d. h. also erst längere Zeit nach dem Ereignis selbst, oder nicht in der gebotenen Tiefe erfolgen.