(GRS-A-3690) Rechenmethoden zur Bewertung der Sicherheit von gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren und superkritischen Leichtwasserreaktoren

S. Buchholz, D. von der Cron, H. Hristov et al.

Die Anforderungen an Genauigkeit und Aussagesicherheit der Rechenmethodik zur Sicherheitsbewertung von Kernkraftwerken haben sich insbesondere in den vergangenen Jahren aufgrund besserer Ausnutzung vorhandener Sicherheitsmargen in bestehenden Kernkraftwerken verschärft, etwa durch Anhebungen von Leistung und Abbrand.
 
So macht die nächste Generation der Rechenprogramme für die Sicherheitsbewertung von Leichtwasserreaktoren (LWR) seitens der Reaktorphysik bereits Gebrauch von Neutronentransportmethoden, mit denen die bekannten Unzulänglichkeiten der Diffusionsnäherung überwunden werden können und darüber hinaus das Neutronenspektrum in Weniggruppen-Darstellung berechnet und der Reaktorkern in drei Raumdimensionen bis hinunter zur einzelnen Stabzelle aufgelöst werden.
Im Gegensatz dazu war der Entwicklungsstand der Störfallanalytik für gasgekühlte Hochtemperaturreaktoren (HTR) lange Zeit durch starke Vereinfachungen gekennzeichnet, etwa die räumliche Darstellung des Reaktorkerns in maximal zwei Raumdimensionen oder der Diffusionsnäherung in zwei Energiegruppen. Ziel ist es daher, die Rechenmethoden zur Bewertung der Sicherheit gasgekühlter Hochtemperaturreaktoren auf ein dem LWR vergleichbares Niveau zu bringen.