(GRS 416) Probabilistische Bewertung von Szenarien in Langzeitsicherheitsanalysen - Ergebnisse des Vorhabens ISIBEL

D. Buhmann, D.-A. Becker, E. Laggiard, A. Rübel, S. Spießl, J. Wolf

Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der Umsetzung von Szenarien in Rechenfälle zusammen, die im Rahmen des Vorhabens ISIBEL-II (FKZ: 02E10719) durchgeführt wurden. Im Rahmen des Vorhabens ISIBEL-I (FKZ: 02E10055) wurde bereits das Instrumentarium zur deterministischen Bewertung überprüft; die hier beschriebenen Arbeiten befassen sich mit der Rolle probabilistischer Untersuchungen im Rahmen von Langzeitsicherheitsanalysen und der Überprüfung der entsprechenden Werkzeuge. Ausgangspunkt der Arbeiten ist die Frage der Umsetzung von Szenarien in Rechenfälle für die radiologische Konsequenzenanalyse gemäß den Sicherheitsanforderungen aus dem Jahr 2010. Die im Vorhaben „Vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben“ (VSG) entwickelten Szenarien wurden als Basis für die vorliegende Untersuchung verwendet. Der hier verfolgte Weg bei der Umsetzung der Szenarien orientiert sich deshalb an dem Vorgehen der Szenarienentwicklung, die in der VSG durchgeführt wurde: Hierbei werden die Szenarien auf der Basis von FEP in Wahrscheinlichkeitsklassen eingeteilt, bevor sie in Rechenfälle umgesetzt werden. Die Parametrisierung erfolgt nach der Ableitung der Szenarien über die Festlegung einer Ausprägung für jeden einzelnen Parameter. Die Festlegung der Ausprägung ist mathematisch nicht eindeutig und erfolgt mit Hilfe von Expertenwissen. Jedes Szenarium wird mittels eines probabilistischen Rechenlaufs dargestellt. Dieses Vorgehen weicht von dem Vorgehen in früheren Sicherheitsanalysen ab: Hier wurde ein „globaler“ probabilistischer Rechenfall verwendet, für dessen Parametrisierung für jeden Parameter eine Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion erforderlich ist.