(GRS 439) Literaturrecherche zu alternativen Daten und Methoden zur Validierung von Kritikalitätsrechensystemen

M. Behler

Neben radiochemischen Analysen bestrahlter Kernbrennstoffe und kritischen Experimenten, welche sich als gängige Grundlange zur Validierung von Rechensystemen zur Inventarbestimmung (Abbrandcodes) bzw. Kritikalitätsanalyse (Kritikalitätscodes) etabliert haben, bieten auch Oszillationsexperimente oder die Betriebszustände von Leistungs- und Forschungsreaktoren Informationen, die zur Codevalidierung genutzt werden könnten. Anhand einer Literaturrecherche wird das Potential von Oszillationsexperimenten zur Validierung von Kritikalitätscodes abgeschätzt. Dabei zeigt sich, dass die Reaktivitätsmessungen für Aktinoide und Spaltprodukte im Rahmen des CERES-Programms an den Reaktoren DIMPLE (Winfrith, UK) und MINERVE (Cadarache, Frankreich) eine wertvolle Ergänzung zu den üblicherweise für die Validierung genutzten kritischen Experimenten ergeben können. Zwar bestehen erste Ansätze aber noch keine allgemein zufriedenstellende Lösung zur Einbindung der Reaktivitätsmessungen in eine quantitative Bias-Bestimmung für den mit gängigen Kritikalitätscodes berechneten Neutronenmultiplikationsfaktor typischer Anwendungsfälle mit bestrahlten Kernbrennstoffen außerhalb des Reaktorkerns.