(GRS 447) Internationales GVA-Datenaustauschprojekt ICDE 2014 bis 2017

B. Brück, A. Kreuser, D. Voß

Ereignisse mit Gemeinsam verursachten Ausfällen (GVA) können die Verfügbarkeit von Einrichtungen des Sicherheitssystemes von Kernkraftwerken (KKW) signifikant beeinträchtigen. Deshalb werden Informationen und Daten zu GVA-Ereignissen in einer Reihe von Ländern systematisch gesammelt und analysiert. Aufgrund der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit von GVA reicht die Betriebserfahrung allein aus deutschen Kernkraftwerken für eine umfassende Bewertung von GVA nicht aus. Daher ist es notwendig, auch die Betriebserfahrung anderer Länder, die vergleichbare Technik einsetzen, zu nutzen.
Um die Betriebserfahrung mit GVA aus anderen Ländern zur Weiterentwicklung der Beurteilungsgrundlagen für GVA nutzen zu können, hat die GRS die Etablierung eines internationalen GVA-Arbeitskreises maßgeblich mit initiiert. Dieser Arbeitskreis entwickelte das Projekt „International Common Cause Failure Data Exchange“ (ICDE). Das Ziel dieses seit mehr als 20 Jahren laufenden Projektes ist es, einen breit angelegten Informationsaustausch über beobachtete Ereignisse mit GVA-Relevanz zu organisieren, GVA-Ereignisse auszuwerten, die dabei erzielten Ergebnisse zu veröffentlichen sowie den Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich GVA fortzuschreiben.
Die Arbeiten der GRS im Rahmen des ICDE-Vorhabens zur Bereitstellung und Auswertung der Betriebserfahrung mit GVA dienen der Absicherung und Erweiterung der Erkenntnisse über GVA im Hinblick auf probabilistische Sicherheitsanalysen, der Förderung des Verständnisses der Ursachen und Mechanismen von GVA und zur Bewertung von vorbeugenden Maßnahmen gegen das Auftreten von GVA.