(GRS 478) Weiterentwicklung einer Methode zum Vergleich von Endlagerstandorten in unterschiedlichen Wirtsgesteinsformationen

K. Fischer-Appelt, G. Frieling, I. Kock, M. Navarro, T. Beuth, G. Bracke, T. Faß, J. Larue, K.-M. Mayer, H. Seher, E. Hartwig-Thurat

In Deutschland wird zukünftig auf Grundlage des Standortauswahlgesetzes (StandAG /STA 17a/), ein Auswahlverfahren für Endlagerstandorte für hochradioaktive Abfälle durchgeführt. Im Rahmen des kriteriengesteuerten Auswahlprozesses erfolgt, auf Basis vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen, eine Einengung der Anzahl der Regionen bzw. Standorte für die jeweils nächste Phase des Verfahrens. Da keine Vorfestlegung auf einen bestimmten Wirtsgesteinstyp erfolgt, ist es aus heutiger Sicht nicht auszuschließen, dass sich die zu vergleichenden Lokationen in verschiedenen Wirtsgesteinsformationen befinden.
Die Sicherheitskonzepte für verschiedene Wirtsgesteine wie Tonstein, Salz und Kristallin unterscheiden sich so erheblich, dass ein sinnvoller, sicherheitsgerichteter Vergleich der Endlagersysteme sowie der Ergebnisse vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen ohne weiteres kaum möglich ist. Für die Durchführung des Standortauswahlverfahrens ist es daher erforderlich, die technisch-wissenschaftlichen Grundlagen für einen Vergleich von Endlagersystemen in unterschiedlichen Wirtsgesteinen zu schaffen. Entsprechende Vorarbeiten aus anderen Ländern liegen dabei nicht vor, da man in denjenigen Ländern, in denen der Endlagersuchprozess sehr fortgeschritten ist (Schweiz, Frankreich, Schweden und Finnland), den Wirtsgesteinstyp für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle bereits vor der Standortsuche festgelegt hat.