(GRS 482) Überprüfung des unfallbedingten Freisetzungsverhaltens bei der Beförderung radioaktiver Stoffe

C. Richter, B. Forell, F.-N. Sentuc

Die Beförderung radioaktiver Stoffe stellt im verkehrsrechtlichen Sinne einen Transport von Gefahrgütern dar, für die nationale und internationale Regelwerke existieren. Durch die Anwendung dieses Regelwerks wurde in der Vergangenheit weltweit ein hohes Sicherheitsniveau bei der Beförderung radioaktiver Stoffe erreicht.
Die Methodik zur Bewertung dieses Sicherheitsniveaus muss jedoch fortwährend überprüft und ggf. angepasst werden. Neben einer aktuellen Datengrundlage sind hierbei insbesondere die Überprüfung und Validierung der grundlegenden Eingangsparameter sowie der verwendeten Berechnungsgrundlagen und Modelle von wissenschaftlicher und auch praktischer Bedeutung.
Die wichtigsten Eingangsparameter stellen die sogenannten Freisetzungsanteile dar, die den relativen Anteil eines bestimmten radioaktiven Inventars angeben, der bei einem Unfall unter bestimmten Brand- und Erwärmungsbedingungen aus einem bestimmten Abfallgebinde freigesetzt wird. Die Freisetzungsanteile sind regelmäßig Gegenstand vieler nationaler und internationaler Forschungsvorhaben und experimenteller Untersuchungen.