(GRS 511) WINO II Weitere Untersuchungen zum Aufbau einer zentralen Wissensbasis für Notfälle in ausländischen Kernkraftwerken

M. Leberecht, A. Bröcker, M. Hage, M. Homann, H. Thielen, G. Thuma, A. Kreuser

Ziel dieses Vorhabens war es die im Vorgängervorhaben 3613R01521 „Untersuchungen zum Aufbau einer zentralen Wissensbasis für Notfälle in ausländischen Kernkraftwerken (WINO)“ begonnene Entwicklung einer Wissensbasis für Notfälle weiterzuführen.
Zur Darstellung der Kenngrößen im Notfall wurde bereits im Vorläufervorhaben ein Konzept erarbeitet, bei dem der Benutzer zunächst die Anlage, zu der er Informationen benötigt, auswählt. Alternativ kann die Auswahl auch an Hand des Standorts oder des Reaktortyps erfolgen. Danach werden die Informationen, soweit vorhanden, nach Themengebieten gruppiert angezeigt. Um die Eingabe und Qualitätssicherung von Kenndatensätzen zu erleichtern, wurde in diesem Vorhaben eine Eingabefunktion für Benutzer in die Wissensbasis implementiert, mit der entsprechend berechtigte Benutzer eigenständig Kenndatensätze erstellen können.
Ebenfalls bereits im Rahmen dieses Vorgängervorhaben war analysiert worden, welche anlagentechnischen Kenngrößen eines Kernkraftwerks im Notfall zur Lageeinschätzung benötigt werden. Mit Hilfe der erstellten Kenngrößenlisten wurden die Dokumentation des EU-Stresstests, die GRS-Dokumentationssysteme TECDO und Doku-OST, die WWER- und RBMK-Reaktorhandbücher, die bereits bestehenden GRSNotfalldatensätze, die IAEA-Datenbanken PRIS und IRS sowie die Internetseiten der Betreiber und Aufsichtsbehörden nach verwendbaren Informationen durchsucht. Diese Auswertung beschränkte sich bisher auf Anlagen in EU-Staaten. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden nun auch für ukrainische und die meisten russischen Anlagen zusätzliche Kenngrößen recherchiert und zugehörige Kenndatensätze erstellt.
Die Kenndatensätze für europäische Anlagen, die im Rahmen des Vorläufervorhabens erstellt worden waren, wurden durch zusätzliche Daten aus dem DEEPER-Projekt und der Recherche von Störfallanalysen und Ergebnissen von probabilistischen Sicherheitsanalysen der Stufe 2 in Fachpublikationen und Tagungsbänden ergänzt.