(GRS 540) Bewertung von organisatorischen Änderungen beim Übergang vom Leistungsbetrieb über den Nachbetrieb bis hin zur Stilllegung

S. Blum, M. Buchholz, M. Dewald, J. Forner, A. Kreuser, M. Paßens, D. Sommer, J. Stiller, V. Werheid

Mit den veränderten Aufgaben, die mit der Vorbereitung auf und während der Stilllegung eines Kernkraftwerkes anstehen, muss sich die Organisation des Kernkraftwerkes an die neuen Gegebenheiten anpassen. Es werden andere Kompetenzen benötigt und damit je nach Personalstrategie auch anderes Personal. Viele der Aufgaben, die in der Stilllegung verrichtet werden müssen, sind neu gegenüber den Aufgaben im Leistungsbetrieb. Die Abläufe und Strukturen für diese Aufgaben müssen in der Organisation dementsprechend angepasst und abgebildet werden. Dies gilt gleichermaßen für die Aufbauorganisation wie auch für die Ablauforganisation.
In diesem Vorhaben wurde eine Methode zur Überprüfung und Bewertung von Organisationsänderungen eines Kernkraftwerks beim Übergang aus dem Leistungsbetrieb in die Stilllegung entwickelt. Die Veränderungen in den Prozessen der Ablauforganisation mit dem Übergang in die Stilllegung geben Veranlassung, die Erfüllung der Anforderun-gen an die Prozesse erneut zu überprüfen. Diese Überprüfung ist ein wesentlicher Be-standteil der in diesem Vorhaben entwickelten Methode.
Die Überprüfungsschritte der Methode verwenden mehrere Merkpostenlisten aus insgesamt ca. 330 Fragen, die aus den Anforderungen des nationalen und internationalen Regelwerks abgeleitet wurden, sowie ein System von ca. 190 Indikatoren. Die Durchführung der Überprüfungsschritte sollte in Form eines Audits stattfinden. Die Fragen der Merkpostenlisten sind durch einen unabhängigen Auditor zu stellen und durch das jeweils mit den Aufgaben und Prozessen vertraute Personal zu beantworten. An die Überprüfungsschritte schließen die Bewertungsschritte an, mittels derer die Organisationsänderung bewertet wird. Hierbei soll insbesondere Verbesserungspotential identifiziert werden.