(GRS-700) Entwicklung und exemplarische Anwendung probabilistischer Methoden zur Bewertung der potentiellen radiologischen Konsequenzen von Freisetzungsszenarien infolge SEWD

A.-L. Becker

Für den Betrieb und die Stilllegung von kerntechnischen Anlagen und die Beförderung von Kernbrennstoffen ist im Rahmen von Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren u. a. zu prüfen, ob der erforderliche Schutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter (SEWD) gewährleistet ist. Einer der zu betrachtenden Punkte ist dabei, ob ein ausreichender Schutz von Leben und Gesundheit vor den Gefahren einer Freisetzung der ionisierenden Strahlung von Kernbrennstoffen oder ihrer Folgeprodukte in erheblichen Mengen gegeben ist.

Das Ausmaß einer solchen Freisetzung radioaktiver Stoffe aufgrund von SEWD ist dabei zu großen Teilen von der Absicht, den Kenntnissen und den Fähigkeiten des Täters abhängig. Unabhängig von diesen Tätereigenschaften bleiben bei SEWD-Szenarien mit dem Ziel einer Freisetzung verschiedene wahrscheinlichkeitsbehaftete Parameter, bedingt z. B. durch meteorologische Bedingungen und das verwendete Hilfsmittel, übrig, die das Ausmaß der radiologischen Konsequenzen beeinflussen.

Das Ziel des Forschungsvorhabens war es, einen generischen probabilistischen Ansatz zur Beschreibung verschiedenen Einflussfaktoren auf SEWD-Szenarien mit einer Freisetzung radioaktiver Stoffe zu erstellen, bei dem u. a. wahrscheinlichkeitsbehaftete Parameter berücksichtigt werden. Betrachtet wurde dabei ein Beschuss-Szenario eines Transportes radioaktiver Stoffe.