(GRS-730) Verifikation und Adaption von Randbedingungen zur Bestimmung von Freigabewerten

A. Artmann, K. Brennan, A. Filby, M.-T. Hussels, H. Meyering

Es ist im Rahmen des Eigenforschungsvorhabens zu klären, inwieweit Anpassungen des Regelwerks, insbesondere des konventionellen Abfallrechts, und Veränderungen in der Praxis zu geänderten Randbedingungen, und somit zu ggf. veränderten Parameterwerten innerhalb der Modelle zur Berechnung von Freigabewerten führen. Hierzu zählen u. a. veränderte Rückbautechnologien und Dekontaminationsverfahren, Optimierungen bei der Ausschöpfung von Freigabewerten, veränderte Arbeitsprozesse beim Transport und der weiteren Handhabung freigegebener Stoffe.

Die o. g. Entwicklungen können dazu führen, dass bisherige Randbedingungen in den Berechnungsmodellen der Freigabewerte die Realitäten eines Freigabevorgangs ggf. nicht mehr vollständig abdecken, oder Margen und Konservativitäten aufgezehrt werden.

Dieses Forschungsvorhaben arbeitet daher die Randbedingungen heraus und prüft, inwieweit sie den aktuellen gesetzlichen Regelungen und der Freigabepraxis entsprechen.

Darüber hinaus wird untersucht, ob Bedarf besteht, die Annahmen und Randbedingungen der Berechnungsmodelle untereinander zu harmonisieren und zu systematisieren.

Einzubeziehen sind hierbei sowohl die Modelle, die den Spalten 6 bis 14 der neuen Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) zugrunde liegen, als auch die Modelle aus SR-44, die der Richtlinie 2013/59/EURATOM und somit den Werten der Spalte З, Tab. 1, Anlage 4 StrlSchV zugrunde liegen.

Im Rahmen des Eigenforschungsvorhabens 4720E03510 werden die den Berechnungsmodellen zugrunde liegenden Randbedingungen erfasst, verifiziert und ggf. adaptiert. Dabei werden ggf. auch Änderungen in der Gesetzgebung der konventionellen Abfallbehandlung berücksichtigt. Es werden Aussagen getroffen, welche Randbedingungen sich zwischen 2004 und 2018 verändert haben und welche Auswirkung diese auf die Freigabewerte haben.