(GRS-828) Sammlung und Bewertung von internationalen Erfahrungen bei der Stilllegung von Anlagen der nuklearen Ver- und Entsorgung und Beteiligung am internationalen Erfahrungsaustausch
Förderkennzeichen 4722E03270
Im Rahmen des Eigenforschungsvorhabens 4722E03270 „Sammlung und Bewertung von internationalen Erfahrungen bei der Stilllegung von Anlagen der nuklearen Ver- und Entsorgung und Beteiligung am internationalen Erfahrungsaustausch“ wurden neue Erkenntnisse und Erfahrungen über den internationalen Stand der Technik und bewährte Verfahren im Bereich der Stilllegung von Anlagen der nuklearen Ver- und Entsorgung gewonnen. Ziel des Eigenforschungsvorhabens war es, relevante internationale Erfahrungen systematisch zu erfassen, diese im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf nationale Stilllegungsprojekte zu untersuchen und zu bewerten. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen die Durchführung laufender und zukünftiger Stilllegungsmaßnahmen in Deutschland unterstützen.
Die Forschungsarbeiten umfassten eine Vielzahl an Aktivitäten, darunter die Teilnahme an internationalen Fachkonferenzen, Symposien, Workshops und Seminaren, bei denen aktuelle Themen rund um die nukleare Ver- und Entsorgung erörtert wurden. Im Zentrum standen technologische Entwicklungen, regulatorische Anforderungen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie gesellschaftliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Stilllegung kerntechnischer Anlagen. Im Rahmen dieser Forschungsarbeiten wurden neue Ansätze zur Abfallbehandlung, innovative Abbautechnologien sowie Strategien zur Effizienzsteigerung identifiziert und dokumentiert. Ein besonderer Fokus lag auf dem internationalen Austausch zu spezifischen Herausforderungen und Problemlösungen bei der Stilllegung von Anlagen der nuklearen Ver- und Entsorgung. Hierzu zählen insbesondere Fragestellungen im Zusammenhang mit Besonderheiten bei der Stilllegung dieser Anlagen, Fragen zu Stilllegungskosten sowie zur Stilllegung von sogenannten kerntechnischen Small Facilities. Zusätzlich wurden Aspekte der Entwicklung geeigneter technischer und organisatorischer Herangehensweisen sowie der Steuerung und Planung bei Stilllegungsprojekten eingehend untersucht – ein Bereich, der für die nationale Projektplanung von großer Bedeutung ist. Ein zentraler Bestandteil der Forschungsarbeiten war die aktive Mitwirkung in internationalen Fachnetzwerken, Arbeitsgruppen und Kooperationsprojekten. Diese fanden hauptsächlich unter dem Dach der Internationalen Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEO) statt. Der enge fachliche Austausch in diesen Foren ermöglichte nicht nur das Sammeln von Informationen, sondern auch die aktive Mitgestaltung von IAEA-Publikationen, darunter TECDOCs.
Ergänzend zu den theoretischen Forschungsarbeiten wurden im Rahmen von Besichtigungen internationaler Abbauprojekte praxisnahe Erkenntnisse gesammelt. Vor Ort konnten die Umsetzung konkreter Stilllegungsmaßnahmen unter verschiedenen regulatorischen und kulturellen Rahmenbedingungen analysiert und dokumentiert werden. Dies lieferte wertvolle Hinweise auf Erfolgsfaktoren sowie mögliche Hindernisse bei der Durchführung von Stilllegungsmaßnahmen.
Insgesamt stellen die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse eine fundierte Wissensbasis dar, die zur Optimierung von Stilllegungsprozessen in Deutschland beitragen kann. Sie ermöglichen eine verbesserte Projektplanung, eine realistischere Risikobewertung sowie eine effektivere Kommunikation mit Behörden und der Öffentlichkeit. Damit leisten die Forschungsarbeiten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der nationalen Stilllegungsstrategie und zur nachhaltigen Gestaltung der Stilllegungsmaßnahmen.