(GRS-A-3597) Sicherheitstechnische Aspekte der langfristigen Zwischenlagerung von bestrahlten Brennelementen und verglastem HAW

GRS, Ökoinstitut

Das deutsche Entsorgungskonzept sieht für ausgediente Brennelemente aus Leistungsreaktoren eine trockene Zwischenlagerung in Behältern an den Kernkraftwerks-Standorten bis zur Endlagerung in einem tiefen geologischen Endlager vor. Daneben werden die bereits früher errichteten zentralen Zwischenlager zur Aufnahme der aus der Wiederaufarbeitung im Ausland zurückgeführten hochradioaktiven Abfälle genutzt. Die Genehmigungen der trockenen Zwischenlager sind auf 40 Jahre befristet. Periodische Sicherheitsprüfungen für die Zwischenlager sind nach dem deutschen Regelwerk bisher nicht gefordert, praktische Erfahrungen mit einer Lagerung für diesen Zeitraum liegen bisher nicht vor. Vor diesem Hintergrund befasst sich der vorliegende Bericht mit der Frage, welche Langzeiteffekte für die Sicherheit der Zwischenlagerung für 40 Jahre und ggf. darüber hinaus relevant sind und ob u. U. zusätzliche Untersuchungen und Überwachungsmaßnahmen notwendig werden können. Dazu wurde durch Auswertung der relevanten Literatur, durch eigene Berechnungen sowie durch ein systematisches 'Screening‘ der wesentlichen Komponenten und Systeme hinsichtlich Belastung und möglicher Alterungseffekte das Langzeitverhalten analysiert, um ggf. sicherheitsrelevante, bisher nicht ausreichend berücksichtigte Effekte zu identifizieren und Vorschläge für ein verbessertes Alterungsmanagement zu entwickeln. Der Bericht gibt zunächst einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Technik auf dem Gebiet der trockenen Zwischenlagerung, wobei auf die nationale und internationale Praxis und Erfahrung eingegangen wird. Im Weiteren werden die sicherheitstechnischen Aspekte der Zwischenlagerung im Hinblick auf mögliche zeitliche Einflüsse und Veränderungen untersucht und diskutiert. Dabei werden nicht nur die rein technischen Aspekte, wie das Langzeitverhalten der Brennelemente der Behälter und der Lagereinrichtungen betrachtet, sondern auch betriebliche Langzeitaspekte, wie Personalplanung, Wissenserhalt, Dokumentation und Qualitätsmanagement einbezogen.