Gemeinsame Pressemitteilung: Forschungsprojekt PORTAL GREEN erstellt Übersicht von Rechts-normen im Power-to-Gas-Genehmigungsverfahren

Zweiter Workshop einer sechsteiligen Workshop-Reihe

Erneuerbare Gase und Power-to-Gas-Technologien spielen eine zunehmend wichtige Rolle, wenn es um das Erreichen der Klimaschutzziele geht. Damit diese ihr Potenzial umfassend in die Energiewende einbringen und sich erfolgreich im Markt etablieren können, sind ein einheitlicher Ordnungsrahmen und vereinfachte Genehmigungsverfahren erforderlich. Vor diesem Hintergrund trafen sich heute in Bonn rund 40 Experten aus Wirtschaft, Behörden, Verbänden und Wissenschaft im Rahmen von PORTAL GREEN.

In diesem Projekt wird seit Januar 2018 an einem Leitfaden für die Genehmigung von Power-to-Gas-Anlagen gearbeitet. Die Workshop-Teilnehmer erörterten, welche Hilfestellungen dieser Leitfaden enthalten muss, um derzeit bestehende Prozess- und Genehmigungshemmnisse abzubauen. Das geplante Kompendium soll nach Projektabschluss im DVGW-Regelwerk gebührenfrei veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert werden.

Das Treffen war die Fortsetzung einer sechsteiligen Workshop-Reihe, die das Projektkonsortium noch bis 2020 organisiert. Im ersten zurückliegenden Workshop am 15. Mai 2018 haben Experten die aktuellen Schwierigkeiten im Genehmigungsprozess von Power-to-Gas-Anlagen skizziert. Demnach sollte der Leitfaden technische Parameter und Systemgrenzen festlegen, die über die Größe und Klassifizierung einer Anlage entscheiden – und somit über das entsprechende Genehmigungsverfahren. So ist zum Beispiel ausschlaggebend, ob es sich um eine Anlage im industriellen Maßstab oder eine kleine Anlage handelt. Ebenso entscheidend ist die Nutzung des erzeugten Wasserstoffs – etwa für die Energiespeicherung im Gasnetz oder als Grundstoff für die chemische Industrie. Dementsprechend können die Anlagen nach der 4. Bundes-Immissionsschutzverordnung unterschiedlich eingeordnet werden. Daraus ergeben sich wiederum verschiedene Vorgehensweisen und Zuständigkeiten auf Behördenseite.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen haben die Projektpartner in den letzten sechs Monaten eine Übersicht erarbeitet, welche Anforderungen nach welchen Rechtsnormen zu erfüllen und welche technischen Regeln dabei anzuwenden sind. Darauf basierend wurde eine Liste der erforderlichen Genehmigungsunterlagen zusammengestellt. Parallel dazu haben die Fachleute eine Referenzanlage skizziert, die alle potenziellen Anwendungsgebiete von Power-to-Gas abdeckt – beispielsweise die Einspeisung ins Gasnetz oder die Nutzung zur Herstellung chemischer Produkte. Diese fiktive Anlage diente im ersten Schritt dazu, die für Genehmigungsverfahren relevanten Systemgrenzen zu identifizieren.

Im heutigen Workshop wurde der aktuelle Stand der Arbeiten präsentiert und anhand von drei Leitfragen zu Normen, Genehmigungsunterlagen und Systemgrenzen mit den Teilnehmern in kleinen Arbeitsgruppen diskutiert.

Weitere Inhalte des Workshops umfassten die Möglichkeiten eines Planungsbüros zur Unterstützung des Genehmigungsprozesses sowie Praxiserfahrungen und Entwicklungsoptionen bestehender digitaler Antragsplattformen.