© AdobeStock.com/tl6781
Verunreinigungen in Radiopharmaka
Strahlenschutz

Suche nach Verunreinigungen in Radiopharmaka

In der Abteilung Strahlen- und Umweltschutz befassen sich Kolleginnen und Kollegen in einem Forschungsprojekt mit der Frage, mit welchen Analysemethoden sich am effektivsten radioaktive Verunreinigungen in Radiopharmaka nachweisen lassen.

Was sind Radiopharmaka und wo kommen sie zum Einsatz?

Radiopharmaka sind vereinfacht gesagt radioaktive Arzneimittel, die in der Medizin zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist Kontrastmittel, das Patienten z. B. vor einer Computertomographie verabreicht werden kann, um damit bestimmte Areale im Körper für die Bildgebung besser sichtbar zu machen. Rückstände der Anwendung solcher Radiopharmaka müssen fachgerecht entsorgt werden. Dies kann als radioaktiver Abfall bei den Landessammelstellen oder, wenn eine behördliche Freigabe möglich ist, als konventioneller Abfall erfolgen. Letzteres kann sich schwierig gestalten, wenn die Radiopharmaka noch Verunreinigungen aus langlebigen Radionukliden enthalten, wie sie beispielweise aus dem Produktionsprozess stammen können. Oftmals sind diese Verunreinigungen nicht explizit ausgewiesen, so dass der Anwender keine Kenntnis davon haben kann. Aus diesem Grund soll von Seiten des Gesetzgebers eine Deklarationspflicht für Radiopharmaka eingeführt werden, die die oben genannten Angaben enthält. Die in einer solchen Deklaration aufgeführten Radionuklide sollen von den Freigabestellen dann stichprobenartig überprüft werden können.

Woran arbeiten die GRS-Fachleute?

Für die Umsetzung solcher Stichproben erarbeiten die Fachleute der Abteilung Strahlen- und Umweltschutz zunächst einen Überblick aller relevanten am Markt zugelassenen Präparate und ihrer Angaben zu Radionuklid, Aktivität des Radionuklides zu einem angegebenen Zeitpunkt sowie die Anteile anderer Radionuklide, die bei einer etwaigen Freigabe der Rückstände relevant sein könnten. In einem zweiten Schritt werden dann die bislang verfügbaren Analysemethoden zusammengestellt, anhand derer die zuvor erfassten Radionuklide nachgewiesen werden können.

„Wir bewerten die unterschiedlichen Nachweismethoden anhand der Kriterien Aufwand der Probenaufbereitung, Nachweisempfindlichkeit und Messaufwand und geben basierend auf den Ergebnissen dann eine Empfehlung für besonders geeignete Methoden ab.“

Projektleiter Dr. Andreas Artmann,

Projekt-Highlights Strahlenschutz

Mit Wasser gefülltes Trinkglas steht in einem Fluss
Datenbank zu Radionukliden im Trinkwasser
2020 - 2022

Das Forscherteam der GRS hat eine zentrale Datenbank für alle für den Strahlenschutz relevanten Informationen zu den Wasserversorgungsanlagen in Deutschland entwickelt.

Strahlenschutz
Blick in einen Endlagertunnel
Ausbreitung von Radon in Gebäuden berechnen
2018 - 2020

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS haben in einem vom Bundesumweltministerium finanzierten Forschungsvorhaben untersucht, wie Radon am Arbeitsplatz gemessen und seine Ausbreitung in Gebäuden modelliert werden kann.

Strahlenschutz
Operationssaal
Interventionelle Radiologie: Studie zur Strahlenexposition des medizinischen Personals
2016 - 2019

Eine eindeutige Beschreibung der Strahlenbelastung für das Personal stellt in der interventionellen Radiologie eine große Herausforderung dar. Gründe dafür sind die Vielfalt und Vielzahl der Anwendungen, die unterschiedlichen Dauern sowie die Komplexität der Maßnahmen. Hinzu kommt, dass sich das medizinische Personal während der Eingriffe bewegt und verschiedene Körperteile und Organe unterschiedlichen Strahlenbelastungen ausgesetzt sind. Die GRS hat mit der Uniklinik Augsburg in einem Projekt die Datenlage hierzu verbessert.

Strahlenschutz