(GRS 133) Auswertung von In-situ-Konvergenz-Daten und Ableitung eines Konvergenzansatzes

R.-P. Hirsekorn, C. Tix

In der vorliegenden Arbeit wurde auf der Basis von In-situ-Messungen ein neues Modell für die Konvergenz entwickelt, das zum einen die Stützwirkung des Versatzes in Abhängigkeit von der Porosität auf eine verbesserte Weise berücksichtigt und mit wenigen physikalischen Voraussetzungen auskommt. Zur Beschreibung der Temperaturabhängigkeit der Konvergenzrate kann als Ergebnis der In-situ-Messungen der bisherige Ansatz weiterverwendet werden, wobei die repräsentative Temperatur des umgebenden Salzgesteins mit Hilfe eines vorgeschlagenen Formalismus ermittelt werden kann. Die explizite Zeitabhängigkeit des Konvergenzprozesses kann ebenfalls in dem neuen Konvergenzmodell berücksichtigt werden.
 
Die vorliegenden experimentellen Daten sind zur Überprüfung des Konvergenzmodells bezüglich des Langzeitverhaltens und des Einflusses der Stützwirkung von stark kompaktiertem Versatz und sehr niedriger Porosität noch nicht ausreichend. Man darf erwarten, dass entsprechende Ergebnisse aus den laufenden In-situ-Vorhaben "Experimentelle Untersuchung des Verhaltens von Versatz in Strecken" und "Development of Borehole Seals for High Level Radioactive Waste" hierzu erste Erkenntnisse liefern, falls die Versuchszeiten ausreichend lang gehalten werden.