(GRS 182) Sorptionsdatenbank SODA

T. Brasser, J. Mönig, C. Scherschel, M. Veerhoff

Für den Langzeitsicherheitsnachweis untertägiger Abfallentsorgungsmaßnahmen ist die Bewertung einer möglichen Schadstoffausbreitung im geologischen Umfeld eines untertägigen Hohlraums von wesentlicher Bedeutung. Dabei wird der Stofftransport von den Austauschverhältnissen zwischen Fluiden und Feststoffen bestimmt. Da im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Salzbergwerken bereits umfangreiche Studien und Kenntnisse zur Freisetzung, Migration und Sorption von Radionukliden unter Labor- und In-situ-Bedingungen vorliegen, über das Mobilisations- bzw. Retardationsverhalten von Schadstoffen chemisch-toxischer Abfälle aus Untertagedeponien bzw. Versatzbereichen vergleichsweise nur wenig bekannt ist, ist es wesentliches Ziel des Vorhabens gewesen, die in Literatur und Berichten veröffentlichten und bei den beteiligten Institutionen vorliegenden Ergebnisse geochemischer und für den Stofftransport in der Geosphäre (Deckgebirge) relevanter Experimente zusammenzustellen, zu bewerten und in einer Datenbank verfügbar zu machen.
 
Mit der Datenbank zur »Bestandsaufnahme und Bewertung geochemischer Informationen zum Verhalten von Abfallinhaltsstoffen im Deckgebirge einer UTD / UTV« (Sorptionsdatenbank SODA) sollte ein Instrumentarium zur Verfügung gestellt werden,das einen schnellen und spezifischen Zugriff auf entsprechendes und bereits 5 vorhandenes Datenmaterial erlaubt. Neben reinen Messwerten wie z. B. Sorptionskennwerten sollten auch Angaben zu den jeweiligen Versuchsparametern und Randbedingungen erfasst werden, um eine Prüfung der Dateneignung für den späteren Datenbanknutzer zu ermöglichen. Im Ergebnis werden Basisdaten für sicherheitsanalytische Modellrechnungen bereitgestellt, die Bewertungsmöglichkeiten für ein untertägiges Abfallverbringungssystem / -konzept nach Maßgabe der TA Abfall verbessert sowie die Notwendigkeit abfall- bzw. standortbezogener Untersuchungen reduziert.