(GRS 200) Aktualisierung sicherheitsanalytischer Rechenprogramme für Teilsysteme eines Endlagers

D. Buhmann, D.-A. Becker, S. Keesmann, K.-P. Kröhn, A. Rübel

Abfälle mit radioaktiven und chemo-toxischen Schadstoffen müssen für einen sehr langen Zeitraum von der Biosphäre ferngehalten werden. Zu diesem Zweck werden weltweit zumeist untertägige Endlager konzipiert, die durch Einschluss der Abfälle in geeigneten geologischen Formationen und durch eine möglichst effektive Behinderung der Ausbreitung der Schadstoffe in Richtung auf die Biosphäre eine derartige Isolation gewährleisten sollen. Als Wirtsformationen für ein Endlager werden derzeit Salz, Granit und Ton untersucht.
 
Während verhältnismäßig schnell ablaufende chemische oder physikalische Einzelprozesse, die für die Freisetzung von Schadstoffen aus einem Endlager bedeutsam sein können, unter idealisierten Bedingungen im Labor oder auch mittels In-situ-Experimenten zu untersuchen sind, entzieht sich die Langzeitentwicklung eines Endlagersystems über Zeiträume von mehreren hunderttausend Jahren, wie sie für den Abbau der Radiotoxizität von Abfällen benötigt werden, vom Prinzip her jeder experimentellen Beobachtung. Die einzige Möglichkeit, derartige Zeitrahmen zu erfassen, liegt in der Durchführung von Modellrechnungen.