(GRS 345) Berechnung radiologischer Konsequenzen der Freisetzung radioaktiver Stoffe aus einem Endlager in die Biosphäre mit dem Programm BioTREND
Um eine langfristige Isolierung der radioaktiven Abfälle von der Biosphäre zu gewährleisten, ist beabsichtigt, diese in einem Endlager in tiefen geologischen Formationen zu lagern. Das Endlagersystem wird üblicherweise in drei Teile unterteilt: den Nahbereich mit den untertage befindlichen Einlagerungsorten, die Geosphäre und die Biosphäre.
Die Langzeitsicherheit eines Endlagersystems muss wegen der langen zu betrachtenden Zeiträume und wegen der Vielzahl der ablaufenden Prozesse mit Hilfe von Computerprogrammen bewertet werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Langzeitsicherheitsanalyse, die wie folgt definiert wird: Als Langzeitsicherheitsanalyse wird die Analyse des Langzeitverhaltens des Endlagers nach Stilllegung bezeichnet. Zentraler Aspekt ist die Analyse des Einschlussvermögens des Endlagersystems und seiner Zuverlässigkeit. Sie umfasst z. B. die Entwicklung konzeptioneller Modelle, die Szenarienentwicklung, die Konsequenzenanalyse, die Unsicherheitsanalyse sowie den Vergleich der Ergebnisse mit vorgegebenen Sicherheitsprinzipien, Schutzkriterien und sonstigen Nachweisanforderungen. Sie ist Voraussetzung für den Langzeitsicherheitsnachweis.
Das Programmpaket RepoTREND ist ein leistungsfähiges Instrumentarium für die Analyse der Freisetzung von Schadstoffen aus dem Endlager im Hinblick auf die Beurteilung der Konsequenzen aus den möglichen Entwicklungen. Es ist modular aufgebaut. Die einzelnen Module von RepoTREND bilden Prozesse in den einzelnen im Wesentlichen unabhängigen Endlagerbereichen ab (Abb. 1.1). RepoTREND bietet damit die Möglichkeit, eine eventuelle Freisetzung von Schadstoffen aus dem Endlager, ihren Transport bis zum menschlichen Organismus und die damit verbundenen radiologischen Konsequenzen zu modellieren.