(GRS 429) Weiterentwicklung des internationalen Stands von Wissenschaft und Technik zu Methoden und Werkzeugen für Betriebs- und Langzeitsicherheitsnachweise

H. Seher (Hrsg.), T. Beuth, G. Bracke, I. Kock, K.-M. Mayer, H. C. Moog, S. Uhlmann, T. Weyand

Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Weiterentwicklung des internationalen Stands von Wissenschaft und Technik zu Methoden und Werkzeugen für Betriebs- und Langzeitsicherheitsnachweise“ (Förderkennzeichen: 3615I03240, Laufzeit: September 2015 bis September 2016) beschäftigt sich mit Einzelaspekten der Sicherheitsnachweise für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen. Es wurden Arbeiten mit folgenden thematischen Schwerpunkten durchgeführt:
Die Methoden der Szenarienentwicklung für die Nachverschlussphase im internationalen Raum wurden untersucht, um diese zukünftig zur Störfallentwicklung für die Betriebsphase einzusetzen und die Struktur eines FEP-Katalogs abzuleiten.
Es wurde eine Methodik zur Ableitung von Rechenfällen aus den Szenarien der Nachverschlussphase dargestellt. Potentielle Ansätze zur Verifizierung der abgeleiteten Szenarien im Vorhaben VSG wurden identifiziert. Außerdem wurden nationale und internationale Richtlinien zur Berücksichtigung von Human Intrusion (HI) in den Sicherheitsnachweisen untersucht.
Zur Bestimmung der Festphasenzusammensetzung von hoch radioaktiven Abfällen wurde die Speziation von Radionukliden in den Abfallgebinden für wärmeentwickelnde Abfälle mit geochemischen Modellrechnungen untersucht. Berücksichtigt wurden Modellinventare unterschiedlicher Brennelementtypen.
Um einen geeigneten Ansatz zur Berechnung von Dichte und Viskosität in salinaren Lösungen für den zukünftigen Einsatz in Rechencodes der GRS zu identifizieren, wurden Literaturrecherchen durchgeführt. Unterschiedliche Berechnungsansätze wurden verglichen und deren Gültigkeit und Anwendbarkeit bewertet.
Die internationale Vorgehensweise zur Integritätsanalyse für die Wirtsgesteine Tonstein und Granit wurde recherchiert und der Bezug zum Begriff der „Integrität“ nach den Sicherheitsanforderungen des BMU /BMU 10/ hergestellt. Die in /HOT 10/ für das Wirtsgestein Salz identifizierten integritätsgefährdenden Prozesse wurden für die Wirtsgesteine Tonstein und Granit aus internationalen Sicherheitskonzepten ergänzt.