(GRS-597) Forschungsarbeiten zur Ermittlung der Wirksamkeit von Notfallmaßnahmen für eine DWR-Referenzanlage

S. Band, T. Steinrötter, S. Wenzel

Nach den Kernschmelzunfällen in den Blöcken 1 bis 3 der Anlage Fukushima Daichii wurde von der Deutschen Reaktorsicherheitskommission (RSK) die Optimierung des anlageninternen Notfallschutzes für deutsche Kernkraftwerke gefordert. Neben der Erweiterung des präventiven Notfallschutzes, wie z. B. die Implementierung von mobilen Dieselgeneratoren und Pumpen, wurde zudem die Einführung eines anlagenspezifischen „Severe Accident Management Guidelines (SAMG)“-Konzeptes für alle deutschen Kernkraftwerke gefordert, das für verschiedene Anlagenzustände unterschiedliche Maßnahmen/Strategien zur Minderung der Auswirkungen von Kernschmelzunfällen enthält. Der-artige Konzepte sind heute in allen deutschen in Betrieb befindlichen Kernkraftwerken umgesetzt und im so genannten „Handbuch mitigativer Notfallmaßnahmen (HMN)“ dokumentiert.

Ziel dieses im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) durchgeführten Vorhabens ist die Analyse der Wirksamkeit von realisierten Erweiterungen des in den deutschen Kernkraftwerken bereits im Notfallhandbuch (NHB) bestehenden anlageninternen Notfallschutzes (ertüchtigte präventive und mitigative Notfallmaßnahmen) sowie der Berücksichtigung von „Severe Accident Management Guidelines (SAMG)“, die für die deutschen Anlagen zusätzlich zum existierenden anlageninternen Notfallkonzept realisiert wurden. Es werden anhand von zwei ausgewählten Kernschmelzunfallszenarien einer deutschen DWR-Referenzanlage die Wirksamkeit der durchgeführten Erweiterung des anlageninternen präventiven Notfallschutzes sowie die Wirksamkeit von ausgewählten SAMG-Maßnahmen durch Unfallanalysen mit dem GRS-Programm AC2 und unter Verwendung von Sensitivitätsanalysen für diese Szenarien aufgezeigt und bewertet. Für letztere findet das GRS Unsicherheitsanalyseprogramm SUSA (Software for Uncertainty and Sensitivity Analysis) Anwendung.