(GRS-701) Bestimmung von Freisetzungsanteilen aus Abfallbehältern bei Lastannahmen in Störfallanalysen

C. Richter, M. Sogalla

Wenn unfall- beziehungsweise störfallbedingt mechanische und/oder thermische Belastungen auf Abfallgebinde mit radioaktiven Abfällen einwirken, kann nicht immer ausgeschlossen werden, dass Radionuklide aus den Gebinden in die umliegende Atmosphäre freigesetzt werden. Im Rahmen der Systemanalyse Konrad sowie der Transportstudien Konrad (TSK) wurden für die Abfallgebinde, die im Endlager Konrad eingelagert werden dürfen, Konzepte entwickelt, um unfallbedingte Freisetzungsanteile für verschiedene Nuklidgruppen konservativ abschätzen zu können. Dazu wurden sogenannte Belastungsklassen definiert, bei denen insgesamt neun Kombinationen aus drei verschiedenen mechanischen Belastungen und drei verschiedenen thermischen Belastungen gebildet wurden. Die mechanischen Belastungen beschränken sich dabei auf Szenarien abstürzender Gebinde bei der fehlerhaften Handhabung sowie auf Transportunfälle. Die im Rahmen der Konrad-Studien maximal betrachtete mechanische Belastung entspricht dem Aufprall eines Gebindes mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h auf ein unnachgiebiges Hindernis. Die thermischen Belastungen reichen von „kein Brand“ bis „voll umhüllendes Feuer mit einer Temperatur von 800 °C und einer Stunde Dauer“.